Donnerstag, 30. April 2015

~ Zwischen den Extremen ~

Zu einigen Themen komme ich wie die "Mutter zum Kinde"
also eher anders herum, das Kind kommt ja zur Mutter,
bei genauerer Betrachtung.
Meistens sind das Themen, über die ich erstmal gar nicht
so gerne schreiben möchte. Ich frage mich dann, was es ist,
das mich daran hindert.
Die Antworten sind sehr unterschiedlich und mitunter
verzwickt. Manchmal ist es einfach so, dass ich zu Themen nichts
zu sagen habe, weil ich nicht genug darüber weiss, oder einfach
weil ich keinen Bezug dazu finde, auch nicht bei näherer Betrachtung.
Es gibt aber auch Themen, da spüre ich sehr genau, dass es etwas zu
sagen gibt, weil es sich einfach automatisch sagt, an anderer Stelle,
als in diesem Blog.
Häufig geht es dann darum Stellung zu beziehen!
Da ich der Ansicht bin, dass es uns allen gut tut bestimmte Themen
aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten, wage ich mich mal
heran, an ein heikles, vielleicht DAS Thema, was mir sehr am Herzen
liegt. Das Mutter sein!
Ich bin heute zum zweiten Mal zufällig über ein Bild gestolpert,
das Bild einer Maschine zur Zubereitung von Babynahrung in Pulverform,
vor einiger Zeit las ich, dass diese nun bald auch in Kapselform verkäuflich sei.
Ich dachte dabei merkwürdigerweise gleich an Herrn Clooney und daran,
ob er in Zukunft Babys mit Milchnahrung, anstatt schöne Frauen mit Kaffee
beeindruckt!?
Unreflektiert sprudelte dazu folgender Kommentar aus mir heraus:
"Im wahrsten Sinne des Wortes zum Kotzen! Mit Pulver und einer Designermaschine, dem futuristschsten Kinderwagen ins Leben gestartet, nachdem es per Wunschkaiserschnitt pünktlich zum passenden Termin auf die Welt geholt wurde, um von Latte Macchiato Müttern & Business Vätern in der Krippe zwischengeparkt zu werden, bevor der Chinesischunterricht beginnt und das Vollförderdrillprogramm für erfolgreiche Zombieentwicklung ..."

Das ist die eine Seite der Medaille, eine Entwicklung, die wir, wenn wir ehrlich 
sind täglich beobachten. 

Dann gibt es noch Eltern, die ums Überleben kämpfen, 
von all diesem Chi - Chi wenig mitbekommen, weil 
sie einfach damit beschäftigt sind, die Grundbedürfnisse, 
wie überhaupt etwas zu essen zu beschaffen, für sich und 
ihre Kinder zu bewältigen, die weder die Möglichkeit, noch die Nerven 
haben sich mit der Entwicklung ihrer Kinder zu beschäftigen, 
und im schlechtesten Fall in die Hartz 4 Falle geraten und 
komplett resignieren. 

Fernab davon gibt es Menschen, die sich der Natur zurückbesinnen, 
sowohl nachhaltig leben, als auch ihren Kindern versuchen, 
eine natürliche Entwicklung angedeihen zu lassen. 
Auch hier gibt es sehr Millitante Auswüchse. 
Kinder werden bis zum 6ten Lebensjahr gestillt, 
Menschen, die Kuhmilch verwenden, trinken den Kuhkindern 
die Milch weg. Kinder, die ein Handy besitzen werden gemobbt
und jeder, der sich dazu entschliesst auch diese extreme Form 
nicht mitzuleben, wird als Tiermörder und der Teufel höchstpersönlich 
charkterisiert. 

Seien wir doch einfach mal ehrlich, zu uns selbst und auch zu allen anderen!

Ich trinke sowohl gerne mal einen Latte Macchiato, wie ich auch nichts gegen 
erfolgreiche Männer habe, die Karriere machen, wenn es nicht gerade darauf hinausläuft, 
das Kinder mal ganz schnell zwischen 2 wichtigen Terminen auf die Welt geholt werden, 
um sie danach die nächsten 20 Jahre so schnell, oft und lange wie möglich 
in Einrichtungen zu parken, damit sie irgendwie beschäftigt sind.
Ich meine wozu wünschen Menschen sich Kinder, wenn sie weder die Zeit, 
noch die Liebe aufbringen sich um sie zu kümmern?
Meine Kinder hatten beide einen Kinderwagen, der meinen Ansprüchen 
genügte, als auch lernen sie ein Instrument, und von mir aus auch ne Fremdsprache, 
wenn sie das wollen. Sie gehen in die Schule, lernen einen sinnvollen Umgang mit neeun 
Medien. Sie kennen die heimische Flora und Fauna und haben von sich aus einen
sehr behutsamen Umgang mit Tieren & Pflanzen. Wir verzichten die meiste Zeit 
auf Fleisch und mittlerweile sogar aus eigenem Antrieb auf Zoobesuche, weil 
wir den Anblick von zum Beispiel gefangenen Delphinen, die ihr Leben damit verbringen 
in einem beengten Becken im Kreis zu schwimmen, immer schlechter aushalten. 
Ich habe meine Kinder auch mal vor´m TV geparkt, wenn mir alles zu Viel wurde, 
und es gibt bestimmt eine Menge Dinge, die ich besser machen könnte, 
als Mutter, als der Mensch der ich bin.

Was ich versuche, ist meinen Beitrag zu leisten, für einen liebenden Umgang 
mit Mensch & Tier & Natur, meine Kinder zu sensibilisieren für die Natur 
und die Auswirkungen, die unser Verhalten auf sie hat. 

Vielleicht sind alle diese extremen Entwicklungen auf jeder Seite wichtig 
für einen Lernprozess, für einen Bewusstwerdungsprozess eines jeden einzelnen 
Menschen. 

Was ich mir wünsche für diese Welt?
Dass wir alle, bevor wir versuchen Übermenschen zu produzieren, 
perfekt zu sein, oder andere Menschen davon zu überzeugen, dass 
die eigene die einzige Lebensphilosophie ist, 
WIR ALLE Verantwortung übernehmen, für unser eigenes Leben, 
unseren Beitrag leisten zu einer "besseren" Welt. 
Einander zuhören und uns mal die Hand reichen, 
anstatt ständig zu verurteilen was ein anderer tut. 
Die Welt als das zu behandeln was sie ist, 
unser  Lebensraum, den es zu schützen gilt. 
Für jeden einzelnen von UNS, für UNS alle, 
und mit den Mitteln, die uns zur Verfügung stehen. 
Und das ist mehr, als herumzujammern, oder die jeweils 
andere Seite zu verfluchen. 

Welchen Beitrag leistest DU konkret?


HERZlich ~ Daniela 



 



Mittwoch, 29. April 2015

~ LebensFEUER ~

Ich kann mir nicht helfen, aber manchmal wundere ich mich doch sehr,
da arbeiten Menschen jahrelang an sich selbst,
finden mühsam einen Weg heraus, aus ihren Automatismen
und Blockaden, kommen in Kontakt mit sich selbst und ihrem
Gefühl, sind nahe dran, an ihrer Flamme, der Lebensenergiequelle,
doch immer dann, wenn sie die Wärme spüren,
wenn es darum geht, einmal das Risiko einzugehen sich zu verbrennen,
drehen sie um und flüchten.
"Och, das ist mir jetzt aber doch zu heiss, da muss ich mich ja bewegen,
da genügt es ja nichtmehr das alles bewusst gedacht & gefühlt zu haben,
da müsste ich ja handeln. Da habe ich aber Angst."
Bullshit.
Anstrengend ist es, von dieser Flamme berührt worden zu sein,
die erhellt nämlich nicht nur, den dunklen Teil in uns,
den wir so gerne am liebsten vor uns selbst verbergen,
die brennt uns auch noch solch ein Feuer unter den Hintern,
dass es gar nicht mehr möglich ist sich in den hintersten Ecken zu verstecken.
Sie brennt nämlich in der Seele.
Keine lallende - lullige Herzsprache mehr,
keine rein rationale Analyse.
Die Flamme sitzt tiefer.
Sie raubt uns zeitweilig den Schlaf,
weil sie ein dringendes Bedürfnis in uns auslöst etwas zu
erledigen, etwas, das eben keinen Aufschub duldet.
Keine Lust, oder ich bin so müde, gilt irgendwie auch immer weniger,
weil uns nämlich bewusst wird, dass jede aufgeschobene Minute
uns daran hindert zu tun, was uns Freude bereitet,
auch wenn es mal Augenringe verursacht,
die verschwinden spätestens dann wieder, wenn wir beseelt
von dem, was wir geschaffen haben zur Ruhe kommen.
Innere Schweinehunde haben es immer schwerer gegen diese
Energie, die da in uns brennt anzukommen.
Es sei denn, wir ergeben uns ihnen wieder und wieder,
verzichten zugunsten der Bequemlichkeit,
der lallenden - lullenden Herzrührigkeit,
zu Gunsten der hochwichtigen Analyse
auf dieses Feuer, das uns von innen wärmt
und saugen stattdessen das Feuer/ die Wärme die Lebensenergie
anderer Menschen auf.
Leben durch die Gefühle und Gedanken anderer Menschen.
Lassen uns ziehen und drücken.
Leben das Leben anderer Menschen, selbst, wenn diese
keinen direkten Einfluss nehmen, sondern durch geschriebene,
gesprochene, gehörte Worte, Töne, Bilder.
Das löst Gefühle aus und kann uns, wenn wir eine Verbindung
herstellen können in Kontakt mit uns selbst bringen.
Wir können Gefühle in unser Leben integrieren, indem
wir sie erLEBEN. Ins Leben bringen.
Es ist das was herausfliesst, an dem wir erkennen können,
was und wieviel wir wirklich gelernt haben, nicht das was wir einsaugen.
Es ist das eigene Feuer, das uns handeln lässt.
Nicht das Feuer anderer Menschen.
Sie können es entzünden unter Umständen, aber sie werden sich
nicht für uns verbrennen.
Ebensowenig wie wir uns an ihrer Flamme verbrennen können.
Wärmen können wir uns an ihnen, eine zeitlang,
aber die Wärme, die wir benötigen, die kommt
von Innen, von unserem eigenen Feuer.
Entsteht, wenn wir uns bewegen. 

Es gibt dazu ein sehr schönes Zitat von Karl May: 

"Es gibt Menschen, die nicht leben, sondern gelebt werden, 
weil sie erst lernen müssen, was leben heißt. 
Einst hatte auch ich zu ihnen gehört. 
 Ich war gelebt worden und hatte dies mit schwerem, bitterem, viele Jahre langem 
Weh bezahlen müssen. Dann hatte ich mich von denen, die mich lebten, freigemacht. 
Eine böse, mühe- und enttäuschungsvolle Lehr- und Gesellenzeit war gefolgt. 
Und heute nun sah ich mich endlich, endlich vor der Notwendigkeit des Beweises gestellt, 
nicht mehr Knecht, sondern Herr meiner selbst zu sein."

~ Karl May ~ 


HERZlich ~ Daniela 







Dienstag, 28. April 2015

~ Vertrauen in der SturmFLUT ~

Wieder einmal fühle ich mich zurückgeworfen auf die existenziellste aller Fragen,
die Frage nach dem Urvertrauen!
Ich meine damit das Vertrauen ins Leben,
in mich selbst, meine Lebensenergie und die Frage
wie es mir gelingt, dieses von mir so lange vermisste,
mühevoll ausgegrabene, vom Schlamm befreite,
und ans Licht gebrachte Vertrauen zu halten.
In Zeiten, in denen der Boden unter meinen Füßen ganz weich
wird, ich zu sinken drohe, einfach weil Dinge geschehen,
Leben passiert und es nicht danach fragt, ob ich bereit dazu bin.
Wenn etwas ausserhalb meiner Kontrolle liegt,
sich diese Ereignisse häufen.
Wenn sich nicht mehr die Frage danach stellt, wie ich
mit bestimmten Themen wie Krankheit, Tod, Verlust
umgehen würde.
Sondern wenn ich damit umgehen muss.
Jeder von uns muss sich diesen Themen im Laufe seines Leben stellen,
und jeder Mensch geht mit diesen Themen unterschiedlich um.
Häufig haben wir das Gefühl, wir müssten andere Menschen schützen,
ihnen die Wahrheit ersparen, sie schonen.
Ich habe viel darüber nachgedacht, ob es gut ist das zu tun.
Es kommt sicher immer sehr auf die Situation und den Menschen an,
um den es im Einzelfall geht, aber was mich betrifft, so ist
mir jede schonungslose Wahrheit lieber, als mich am Ende zu fragen,
warum mir Menschen eigentlich nicht zutrauen, mit einer solchen Wahrheit
umzugehen.
Zurück zum Thema Vertrauen:
Entwickeln wir nicht unser Vertrauen, indem uns etwas zugetraut wird?
Indem wir uns etwas zutrauen?
Lernen wir nicht dem Leben zu vertrauen, wenn wir annehmen,
dass eben auch Themen wie Krankheit, Tod, Verlust, Zerstörung dazu gehört?
Orientieren wir uns doch an der Natur, die es uns täglich auf so eindrückliche
Weise vormacht.
Mir kommt gleich das Bild des Orkans im letzten Sommer in den Sinn.
Ich konnte dabei zusehen, wie Bäume einfach umfielen, Äste durch die Gegend schossen.
Von fliegenden Motorrädern und ähnlichen Gegenständen mal ganz abgesehen.
Als ich am nächsten Tag den Wald betrat bot sich mir ein Bild der Zerstörung.
Es ist erschütternd das zu sehen und gleichermaßen erstaunlich, wie schnell
sich die Natur darauf einstellt, sich regeneriert.
Das Alte, das Morsche gehen lässt und Raum schafft für Neues.
Nun sind wir Menschen, wir fühlen und denken.
Unser Denken führt uns manchmal zu der Annahme, dass es gesund sei,
die schmerzvollen Themen auszuklammern, besonders wollen wir unsere
Kinder schützen vor all den Grausamkeiten, die das Leben so mit sich bringt.
Ich würde das auch gern.
Da es mir aber niemals gelingen wird, als einzelne Person und mit der Kraft meiner
Gedanken, Zerstörung, Krankheit, Tod, Krieg und was es da sonst noch so gibt
an Themen, die uns ängstigen, ewig von meinen Kindern fernzuhalten,
bleibt mir nur, sie vor Dingen zu schützen, die tatsächlich in den Bereich fallen,
den ich kontrollieren kann und sie so gut es geht stärken und ermutigen
einen Platz in diesem Leben, dieser Welt zu finden, an dem sie sich mit
Freude entwickeln können, trotz all der Widrigkeiten, die einem das Leben
immer wieder bietet, ihren eigenen Weg zu gehen, in ihre Fähigkeiten zu vertrauen,
sich selbst zu vertrauen und zu wissen es geht immer irgendwie weiter,
bis zum Schluss.
Denn: Schmerz, Abschied, Tod, Krankheit, sind nicht das Gegenteil von Leben, sondern
ein Teil des Lebens. Ob ich das nun will oder nicht.
Also warum Zeit und Energie darauf verschwenden die Wahrheit vor anderen und sich
selbst zu verbergen?
Am Ende bleibt uns allen nur, die Welle zu tanzen, die gerade unser Leben
überschwemmt, das Beste aus ihr zu machen und uns selbst Halt & Vertrauen schenken,
wenn es uns irgendwie gelingt und wenn nicht um Hilfe zu bitten,
Hilfe in Anspruch zu nehmen von Menschen die uns dabei helfen,
dieses Vertrauen in uns zu finden.

HERZlich ~ Daniela




Sonntag, 26. April 2015

~ WellenSONNtag mit Rilke ~

Mir ist heute sehr nach Rilke, Euch auch?

Die Liebende

Das ist mein Fenster. Eben
bin ich so sanft erwacht.
Ich dachte, ich würde schweben.
Bis wohin reicht mein Leben,
und wo beginnt die Nacht?

Ich könnte meinen, alles
wäre noch Ich ringsum;
durchsichtig wie eines Kristalles
Tiefe, verdunkelt, stumm.

Ich könnte auch noch die Sterne
fassen in mir; so groß
scheint mir mein Herz; so gerne
ließ es ihn wieder los.

den ich vielleicht zu lieben,
vielleicht zu halten begann.
Fremd, wie nie beschrieben
sieht mich mein Schicksal an.

Was bin ich unter diese
Unendlichkeit gelegt,
duftend wie eine Wiese,
hin und her bewegt,

rufend zugleich und bange,
daß einer den Ruf vernimmt,
und zum Untergange
in einem Andern bestimmt.

~ Rainer Maria Rilke ~


BeSEELT wünsche ich Euch einen wundervollen Sonntag!

HERZlich ~ Daniela



Freitag, 24. April 2015

~ FRAGwürdig ~

Ich komme wieder einmal nicht umhin mich zu wundern und zwar
geht es eigentlich "nur" um ein bei Facebook gepostetes Foto
eines Musikers und seine Worte dazu und um die Frage,
die sich mir derzeit häufiger stellt: Was ist bloß mit den Menschen los?
Also zum Foto:
Es ist ein ganz normales Bild von einem Ort vermutlich im Süden Europas,
ein Teil eines Gebäudes ist darauf sichtbar, die Umgebung und der Himmel.
Der Musiker postete es mit den Worten: "Only Place that feels like home."
Offenbar gibt es nun aber auf dieser Welt, zumindest in der virtuellen,
eine Menge Menschen, die besser wissen, wo sich dieser Mensch zu Hause
fühlen sollte, in sich selbst zum Beispiel, Heimat sei ein Gefühl,
oder Schade, dass Du es "nur" so empfinden kannst, las ich in den Kommentaren
und fragte mich: Geht´s eigentlich noch?
Ich meine kann ein Mensch sich nicht einfach da wohl fühlen wo er will,
ohne das gleich eine Horde von Menschen sich zu Wort meldet und anstatt sich
mitzufreuen, dass dieser Mensch sich wo auch immer zu Hause fühlt, gleich
eine Lawine von sinnbefreiten Ratschlägen und Kommentaren von sich gibt?
Kann ein Mensch nicht überhaupt seine Gefühle äussern, ohne das andere Menschen
das irgendwie bewerten, in Kategorien einordnen oder ihm erklären,
wie er sich wo zu fühlen hätte?
Und kann es nicht sein, dass Menschen, an einem bestimmten Ort in dieser
Welt sich einfach angekommen fühlen, dort gerne sind und eben ein Heimatgefühl
entwickeln, ohne sich nicht an jedem anderen beliebigen Ort in sich selbst zu Hause zu fühlen?
Kann es nicht möglicherweise auch sein, dass all diejenigen, die sich da mal
wieder zu Wort melden diesen Ort für sich einfach noch nicht gefunden haben,
oder gar einfach ein anderes Empfinden haben, von zu Hause?
Es ist wieder nur ein lapidares, aber alarmierendes Beispiel dafür,
wie unreflektiert wir mit Projektionen um uns werfen, ohne auch nur den Hauch
eines Schimmers zu haben, was diesen Menschen eigentlich wirklich bewegt.
Keine einzige Frage wurde gestellt, aber um Antworten zu einer Aussage,
die ein Mensch zu SEINEM Gefühl macht, sind wir scheinbar nie verlegen.
Und wir wissen auch immer ganz genau, wie ein anderer Mensch sich fühlt,
oder gefälligst zu fühlen hat.
Da stelle ich mir doch die Frage, woher wollen wir das wissen,
und was veranlasst uns dazu unsere Ansicht an jeder sich bietenden Stelle kund zu tun?
Habt ihr eine Idee?
Ich suche inzwischen mein Raumschiff! ;-)


Einen schönen FREItag!


HERZlich ~ Daniela



Donnerstag, 23. April 2015

~ Intuition ~

Wir lernen doch wirklich nie aus, oder?
Am effektivsten lernen wir vielleicht an uns selbst und mit uns selbst.
Vor ein paar Tagen, schrieb ich doch einen Blog über meine persönlichen Wegweiser.
Dank Eurer Rückmeldungen und Nachfragen, werde ich nun in unregelmäßigen
Abständen einen dieser Wegweiser im Blog näher erläutern.
Beginnen wir doch einfach mal mit: Vertraue Deiner Intuition!
Was ist das eigentlich, diese Intuition?
"Du folgst also Deinem Herzen?" fragte mich eine Leserin.
Also sind unsere emotionalen, die Herzentscheidungen intuitive Entscheidungen?
So einfach ist das nicht.
Gehen wir einfach mal davon aus, dass jedem Gedanken ein Gefühl vorausgehen
würde, ein Gefühl, das unsere Gedanken aktiviert, nun beginnen wir abzuwägen,
zu analysieren, zu betrachten und zu interpretieren,
wir finden ein Für und Wider, trennen vielleicht das Gefühl vom Gedanken
und sehen uns vielleicht gezwungen uns für den einen oder anderen Gedankengang,
das ausgemalte Szenario zu entscheiden. Wir tun das häufig sehr unsicher, es erscheint uns,
als würden wir uns zugunsten unseres Verstandes gegen unser Herz entscheiden,
oder umgekehrt. Wenn wir solche Entscheidungen treffen, verfolgt uns häufig ein:
"Was wäre wenn ich mich anders entschieden hätte?" oder "Ob das mal die richtige Entscheidung war?" Diese Unsicherheit übertragen wir möglicherweise auf die Entscheidung, die wir getroffen
haben und es schwingt immer irgendwie mit, wir verwenden häufig nur halbe Energien,
sind grundsätzlich abwartend, beobachtend und zögerlich bei allen weiteren Entscheidungen,
oder Schritten.
Letztendlich bewerten wir die Entscheidung, die wir getroffen haben am Erfolg oder
Misserfolg, nach richtig und falsch und häufig tun wir bei der nächsten anstehenden
Entscheidung wieder das gleiche.
Auf Dauer kann das ganz schön anstrengend sein, wertvolle Energie kosten,
die wir zur Umsetzung unserer Pläne, Ziele dringen benötigen.
Nun werdet ihr Euch vielleicht fragen, kann ich mir denn jemals sicher sein,
ob die Entscheidung die richtige ist?
Nein, aber wir können uns in der Entscheidungsfindung sicher sein
und zwar dann, wenn wir unserer Intuition Raum geben,
sie mehr und mehr wahrnehmen, bis sie uns manchmal ganz unbewusst,
die richtige Entscheidung treffen lässt, die die sich für uns richtig und sicher
anfühlt. Solche Entscheidungen lassen sich plötzlich auch nicht mehr am
Erfolg oder Misserfolg eines eingeschlagenen Weges bewerten, sondern,
wir lernen am Misserfolg und nehmen unseren Erfolg nicht mehr als Zufall,
sondern als eine logische Folge der Entscheidungen, die wir treffen und
die Misserfolge als Weg dort hin wahr.
Die Intuition wird häufig als eine Art Eingebung verstanden,
ich finde dieses Wort häufig missverständlich,
denn in meinem Verständnis ist die Intuition so etwas wie
ein tiefes inneres Wissen, ein Ur - Wissen, das sich natürlicherweise
an unserer Entwicklung orientiert und genau dieser dient,
so leitet sie uns häufig zunächst ziemlich Ziel und Treffsicher,
in unsere eigenen Widerstände und Ängste hinein, die es für jeden von uns
zu überwinden gilt, auf einem bewussten Weg durch unser Leben.
Intuitive Entscheidungen wirken auf andere häufig völlig verrückt,
weil wir sie einfach mit einer solchen Sicherheit treffen können,
weil Menschen die Widerstände, die sich uns sehr schnell zeigen
können vorab kommen sehen und sie als etwas verstehen, was uns hindert,
das uns genau anzeigt dieser Weg ist falsch, denn es soll ja immer alles möglichst
leicht gehen.
So und nun mal ehrlich, wie oft, bezieht ihr Eure Intuition in Eure Entscheidungen ein?
Seid ihr in Kontakt mit ihr, mit diesem tiefen Wissen in Euch,
oder wisst ihr, wie ihr Kontakt aufnehmen könnt?
Ich wusste es lange nicht, und traf sehr häufig und sehr ungern unsichere Entscheidungen.
Mal zu emotional und dann lange Zeit völlig rational, bis ich es irgendwann ganz
aufgab und mir Rat bei allen möglichen Menschen einholte um MEINE Entscheidungen
zu treffen.
Wie ihr Euch sicher vorstellen könnt, endete das im Desaster,
ich fand mich irgendwann an einem Punkt wieder,
an dem ich mich fragte, wessen Leben ich da lebe und was
das alles eigentlich mit mir zu tun hat.
Die Antwort war ziemlich ernüchtern, nämlich: Ich weiss es nicht!
Ich hatte keine Ahnung!
Das war vielleicht der Augenblick, in dem sich dieses innere Wissen zum ersten
Mal mit voller Wucht in mein Bewusstsein brachte.
Denn nun war mir klar, ich werde mich finden, wenn ich eben
dieser Intuition folge. Damit begann meine Reise und zwar mit einer
Sturmflut, denn plötzlich war ich völlig auf mich selbst zurückgeworfen,
bei jeder noch so kleinen Entscheidung, die sich plötzlich eben nicht mehr automatisch traf,
oder sich an dem Rat anderer Menschen orientierte, sondern an meinem Bedürfnis
und da galt es sehr genau zu differenzieren, wer oder was in mir Entscheidungen
trifft.
Kennt ihr diesen "Hauch" eines Gefühls, der uns sehr häufig begegnet,
wenn wir Menschen zum ersten Mal begegnen, wenn wir uns in neue Situationen
oder Umgebungen begeben? Bei jeder Entscheidungsfrage, die sich uns stellt?
Hier ruft uns unsere Intuition und wir können sie wahrnehmen, wenn wir wollen,
wahrnehmen, hinterfragen, vertrauen und handeln!
Mittlerweile treffe ich Entscheidungen spontaner und dennoch sicherer,
sehr sicher sogar.
Das war für mich anstrengende Differenzierungsarbeit und ein Weg durch
viele hartnäckige Widerstände, den ich immer wieder gehen würde,
denn nichts macht so frei, wie in jeder Situation bewusst zu wählen,
wie ich mit ihr umgehe und was ich daraus mache.
Meine Intuition ist mir mein wertvollster Ratgeber geworden
und wenn ich mir die Zeit anschaue, seit sie mir nach langer Zeit,
das erste Mal wieder begegnete, spüre ich tiefe Dankbarkeit für das Gefühl:
Alles richtig gemacht und mit richtig meine ich richtig für mich und meine Entwicklung!

 Habt eine gute ZEIT und Vertrauen in Eure Intuition!

HERZlich ~ Daniela










Mittwoch, 22. April 2015

~ Eine wellenreiche Begegnung ~

Mein Telefon klingelt, während ich gerade dabei bin die Kinder abzuduschen.
Nach einigen Sekunden springt der Anrufbeantworter an.
Keine Nachricht.
Naja, wenn´s wichtig war, wird der Anrufer wohl erneut versuchen mich
zu erreichen.
Noch bevor ich den Gedanken zu Ende gedacht habe, klingelt
das Telefon erneut.  Ich bin noch beschäftigt und denke mir,
dass da aber jemand sehr hartnäckig ist.
Als wir cirka eine halbe Stunde später beim Abendessen sind,
klingelt das Telefon erneut.
Ich hebe ab melde mich mit meinem Namen und höre eine männliche
Stimme:
"Daniela?" einige Sekunden Stille. Ich kann die Stimme niemand zuordnen,
obwohl sie mir auch nicht fremd erscheint.
"Ich bin´s der Olli." Seinen vollen Namen hängt er noch an.
Ich überlege einen Augenblick, weiss aber beim besten Willen nicht,
was ich mit diesem Namen anfangen soll.
"Woher kennen wir uns?" Frage ich etwas unsicher.
Er lacht.
"Erinnerst Du Dich noch, es ist über 20 Jahre her, wir sind uns auf Formentera begegnet."
Der Groschen fällt, genauer gesagt, plumpst er mit voller Wucht in meine Erinnerung.
"DU? Der Olli??? Ich freue mich!"
Oliver begegnete mir ziemlich genau vor 20 Jahren bei einem Beachvolleyballturnier,
auf Formentera.
Er war sehr groß, hatte lange, dunkle Haare, tolle braune Augen
und einen ziemlich arroganten Auftritt.
Sein Lachen zog die Aufmerksamkeit aller Mitspieler auf sich.
In meinem Empfinden lachte er ein wenig zu laut und auf mich wirkte es unecht,
was aber in der Rückbetrachtung auch einfach daran liegen kann,
dass ich ihn einfach toll fand und es mir nicht so recht eingestehen wollte.
Als ein wenig später die gemischten Teams zusammengestellt wurden,
traf mich der Schlag.
Tatsächlich sollte ich mit diesem arroganten Affen in einem Team spielen.
Er schien sich zu freuen und begrüßte mich mit einer Umarmung in
seinem Team.
Vielleicht hatte ich mich ja doch geirrt, und er war ganz nett,
verwarf den Gedanken aber gleich wieder, da sich sicher gleich
beim Spiel zeigen würde, wie er wirklich tickt.
Entgegen meiner Annahme entwickelte sich das Spiel fantastisch,
es war, als hätten wir schon immer zusammen gespielt,
wir gaben uns Zeichen mit Blicken, wer wie den Ball zu spielen
hätte und zu meiner Verwunderung verstanden wir sie wortlos
und ohne Erklärungen. Ich musste beim Gedanken daran ein wenig grinsen,
weil mir das mit meiner Freundin, die seit 4 Jahren mit mir in einem Team
spielte bis heute nicht gelang, wir verzweifelten schier an der Unfähigkeit der
anderen zu verstehen, was einer von uns wollte.
Mit Olli war das anders.
Letztlich landeten wir auf dem zweiten Platz, wohlverdient
und glücklich.
Olli, nahm das zum Anlass mich gleich mal durch die Luft zu wirbeln!
"Hey, wir haben gewonnen, das müssen wir feiern. In 2 Stunden in der Strandbar?"
Ich schluckte. Mir war nicht ganz wohl bei dem Gedanken daran mit ihm allein
zu sein. Nicht, weil ich dachte, dass er mir etwas antun könnte.
Aber zu dem Zeitpunkt wurde mir langsam aber sicher klar,
dass er mir gefiel, er war freundlich, intelligent, verstand mich ohne Worte
und war auch wirklich nicht arrogant, so wie ich es mir gerne eingeredet hätte.
Ich antwortete ziemlich einsilbig:"Okay!"
Auf dem Rückweg zu unserer Finca wurde mir ganz heiss, nicht nur dass ich
natürlich vergessen hatte, meine Nase extra zu schützen und die nun rot glühte,
nein, was hatte ich mir nur dabei gedacht Olli zuzustimmen, ich würde
kein einziges Wort herausbringen. Nicht, dass ich auf den Mund gefallen wäre,
aber in solch einer Situation könnte es einem schliesslich schon einmal die Sprache
verschlagen, das war zumindest meine Befürchtung.
Als ich die Finca betrat, erwarteten mich bereits meine Eltern.
"Und wie war´s?" fragte meine Mutter
"Mhm."
"Letzter Platz, oder was ist passiert."
"Zweiter Platz, nix ist passiert und bitte keine weiteren Fragen!"
Meine Mutter schaute mir verwirrt nach, als ich ins Bad ging,
um zu duschen.
Als ich eine Stunde später geduscht und zurecht gemacht vor meiner Mutter stand,
hatte ihr verwirrter Blick sich immer noch nicht geändert.
"Huch! Was hast denn Du vor?" entfuhr es ihr.
So beiläufig wie möglich antwortete ich:"Ach, ich gehe noch auf einen Cocktail
in die Strandbar."
"Allein?"
"Nee, mit Olli, aus dem Beachvolleyballteam."
 "Mit Olli also", meine Mutter grinste und der Unterton in ihrer Stimme
gefiel mir ganz und gar nicht.
"Da gibt es auch echt nichts zu grinsen Mama. Olli ist ein arroganter Schnösel,
der viel zu laut lacht."
Ein herzliches Lachen brach aus meiner Mutter heraus:
"Verstehe und weil er so ein arroganter Schnösel ist, der viel zu laut lacht
und Du ihn überhaupt nicht magst, verabredest Du Dich mit ihm, richtig?"
Genervt rollte ich meine Augen: "Genau richtig erkannt. Ich gehe dann jetzt."
"Okay!" Sie gab mir einen Kuss auf die Stirn und fügte hinzu: "Du siehst wunderschön aus,
mein Schatz, hab` einen tollen Abend, komme bitte nicht zu spät zurück und bitte doch den
arroganten Schnösel Dich nach Hause zu begleiten. Du weisst ich mache mir Sorgen,
wenn Du hier in einem fremden Land, noch so spät ..."
Ich unterbrach sie mit einem: "Jaaaaaa Mama, mach ich! Bis später!"
Als ob ich irgendjemand fragen würde, ob er mich nach Hause begleitet,
ich war ja wohl alt genug, um auf mich selbst aufzupassen, dachte ich auf dem Weg zur
Strandbar.
Je mehr ich mich ihr näherte, desto doller begann mein Herz zu klopfen.
' Verdammt hör auf damit!' schalt ich mich in Gedanken.
' Ich gehe mit einem Mitspieler aus meinem Team etwas trinken,
um den gemeinsamen Sieg zu feiern und nicht zu einer Verabredung
mit Dave Gahan'.
Von weitem winkte Olli mir bereits.
Er saß auf einem der Korbstühle, die um einen kleinen runden
Tisch positioniert waren.
Zu meinem Erstaunen hatte er einen ziemlich ruhigen Platz etwas abseits gewählt,
nicht mitten im Trubel.
Ich atmete noch einmal tief durch bevor ich mich an den
Tischen vorbeischlengelte und er plötzlich vor mir stand.
Er lächelte und seine Augen funkelten im Licht der untergehenden
Sonne: "Hallo, Daniela, schön, dass Du Du gekommen bist.
Ich war mir nicht ganz sicher, nach Deiner knappen Antwort."
Schon wieder begann mein Herz wie wild zu pochen.
"Ich freue mich auch, hier zu sein." hörte ich mich ganz ruhig sagen
und war verblüfft, wie es sein konnte, dass ich so aufgeregt war und dennoch so
cool bleiben konnte.
Wir setzten uns und bestellten einen Cocktail.
Stundenlang saßen wir da, erzählten uns voneinander
und schauten der Sonne dabei zu, wie sie im Meer versank.
Irgendwann fragte Olli: "Hast Du Lust noch eine Runde über den
Hippiemarkt zu schlendern und auf ein wenig Live Musik?"
"Klingt toll!" Antwortete ich, während ich mich fragte,
wie nun Olli, zumindest der Olli, wie ich ihn mir am Nachmittag noch ausgemalt
hatte und der Hippie Markt zusammen passen.
Nachdem er mir allerdings die letzte Stunden so viel von sich erzählt hatte,
verwunderte es mich nicht mehr.
Aus dem arroganten Schnösel war plötzlich ein wunderbarer und interessanter
Mensch mit unfassbar klugen Fragen ans Leben geworden.

"Daniela?"
"Ups* entschuldige bitte, Olli, ich bin gedanklich gerade etwas abgeschweift,
genauer gesagt, war ich noch mal kurz mit Dir in der Strandbar."
Olli lachte: "Ich habe Dir gerade erklärt, wie ich an Deine Telefonnummer gekommen
bin, nachdem ich Dir sicher 6 Kontaktanfragen in diversen Social - Media Netzwerken gesendet,
habe, Dich unzählige Male angestupst habe und Dir einige Nachrichten zukommen ließ, die
Du irgendwie alle ignoriert hast."

"Nachrichten? Kontaktanfragen?  Wahrscheinlich habe ich die wegen des Stupsens
nicht angenommen. Nachrichten habe ich keine erhalten."

Wieder lachte er: "Manche Dinge ändern sich nie! Hast Du Lust am Dienstag
einen Kaffee mit mir zu trinken? Ich würde so gerne wissen, was Du machst,
wie Du lebst und wie es Dir in all den Jahren ergangen ist, seit Du mich beim
Faith no More Konzert einfach so stehen gelassen hast."

Sofort erinnerte ich mich an diesen Abend,
es war das zweite Mal, dass ich mich fluchtartig von ihm entfernt hatte,
allerdings aus einem völlig anderen Grund.
Erst auf dem Hippie Markt, als er plötzlich meine Hand nahm,
die ich ihm panisch entriss und auch gleich mitteilte, ich müsse nun dringend zurück
zur Finca.
Ich war einfach losgelaufen, ohne mich zu verabschieden und mich
für den schönen Abend zu bedanken.
Als ich am nächsten Tag erfuhr, dass Olli bereits auf dem Rückflug nach Berlin
war, traf es mich wie ein Schlag.
Ich hatte einfach Angst bekommen.
Wovor wusste ich zu diesem Zeitpunkt nicht, nur, dass seine Berührung Beben
in mir auslöste.
Klar, ich hatte mich auch erst kurz vor diesem Urlaub von meiner ersten Liebe
getrennt und wollte von Liebe erst einmal nichts mehr wissen, zu intensiv
waren die Schmerzen, die Desillusionierung, als dass ich solche
Gefühle in näherer Zukunft nochmal an mich heranlassen wollte.

Ein Jahr später dann, ich hatte immer wieder an Olli denken müssen,
war ich mit Freunden zu einem Konzert verabredet.
Bei einem Glas Sekt machten wir uns gemeinsam zurecht für
DAS Event des Jahres.
Endlich war es soweit und wir würden in ein paar Stunden Faith no More
live auf der Bühne sehen.
In der Konzerthalle angekommen, tranken wir noch etwas
im Foyer, bevor wir uns in den Innenraum stürzen würden.
Ich war in ein Gespräch mit meiner Freundin vertieft,
als mir plötzlich jemand von hinten die Augen zuhielt.
"Was soll das?" fragte ich entrüstet.
"Wer bin ich?" fragte eine mir bekannte Stimme zurück.
Ich tastete die Arme bis hin zu den Händen, die ich mir von den Augen nahm
und drehte mich um.
Ich hatte es geahnt, aber mir nicht zu wünschen gewagt.
Vor mir stand ein strahlender Olli:
"Ich fasse es nicht, seit einem Jahr, versuche ich Dich irgendwie zu finden,
aber ich kenne nicht einmal Deinen Nachnamen. Ich frage mich seitdem, was
passiert ist, warum Du fluchtartig den Hippie Markt verlassen hast!?"
"Ich hatte Angst" antwortete ich zögerlich.
"Angst? Vor mir?"
" Ja. Nein, Angst vor dem Gefühl, dass Du in mir ausgelöst hast,
Angst davor mich zu verlieben, so kurz nach der Trennung,
Angst vor Verletzung, vor erneuter Desillusionierung.
Irgendwie alles zusammen."
"Daniela," er strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht,
"ich habe auch Angst."
Meine Knie zitterten, noch bevor ich irgendetwas sagen konnte,
zerrte auch schon meine Freundin an mir, und zog mich in den Innenraum.
Olli, folgte uns mit seinen Freunden, ich gab ihm meine Hand und zog ihn
durch die Menschenmassen.
Wir schafften es tatsächlich bis kurz vor die Bühne.
Es war heiss und mir wurde schwindelig, ob das der Menschenmasse,
der schlechten Luft oder Ollis Anwesenheit geschuldet war, weiss ich nicht.
Es war ein grandioses Konzert, Olli wich mir nicht von der Seite,
wir tanzten, hüpften und ertrug sogar unser Gekreische, als die Band
die Bühne betrat. Irgendwann spürte ich ihn hinter mir stehen,
er legte seine Arme um meine Taille, und wir bewegten uns zum Rhytmus der
Musik. Es war einer dieser Augenblicke, die nie enden durften.
Irgendwann flüsterte Olli mit etwas ins Ohr.
Ich verstand kein Wort und drehte mich zu ihm um.
Unsere Blicke trafen sich Olli zog mich an sich und wir küssten
uns leidenschaftlich. Es fühlte sich an, als würde der Boden
unter mir nachgeben, als würden wir abheben, verschwinden
in unserem eigenen Universum, an einen Ort ausserhalb der Zeit.
Nach einiger Zeit klopfte mir meine Freundin auf die Schulter:
"Sagt mal, fällt Euch etwas auf?"
Ich brauchte einen Augenblick um mich zu sortieren, als ich bemerkte,
dass die Halle bis auf einige betrunkene, die in irgendwelchen Ecken lagen
und die Menschen, die nun fleissig dabei waren die Halle zu säubern,
nicht mehr viele Menschen übrig geblieben waren.
Die Halle war hell erleuchtet und Olli registrierte, dass seine Freunde verschwunden
waren. Während ich merkte, dass ich dringen mal etwas trinken musste.
Er sah mich an und sagte sehr ernst: "Daniela, ich suche jetzt meine Freunde und
wir treffen uns in 15 Minuten vor dem Ausgang. Bitte lauf nicht wieder weg!"
"Dieses Mal bestimmt nicht, antwortete ich und gab ihm einen Kuss, bevor ich
mich mit meiner Freundin auf den Weg machte, etwas zu trinken zu besorgen
und die anderen zu finden." Noch auf dem Weg, kam uns wütend eine Freundin
entgegen, die ihre Eltern gebeten hatte uns abzuholen.
Ich hatte die Zeit vergessen und wir waren schon fast eine Stunde zu spät.
"Kommt, JETZT SOFORT, beeilt Euch!" Sie zerrte mich an meinem Ärmel zum Ausgang.
"Ich kann jetzt nicht fahren, ich muss wenigstens Olli meine Telefonnummer geben."
"Wenn Du jetzt nicht kommst, kannst Du sehen, wie Du mitten in der Nacht nach Hause
kommst und vor allen Dingen, wie Du das Deinen Eltern erklärst."
Ich hasste sie in diesem Moment und ich würde sie wahrscheinlich für immer hassen.
Meiner besten Freundin kam eine Idee: "Schau mal da drüben steht doch Olli`s Freund,
ich gebe ihm schnell Deine Telefonnummer und sag ihm er soll Olli Bescheid geben,
dass wir dringen weg mussten. Geh` Du schon mal zum Auto."
Die Idee erschien mir nicht genial, aber in jedem Fall besser, als
wieder einfach so zu verschwinden und nicht zu wissen,
ob ich ihn jemals wieder sehen würde.
"Ich hoffe, der Idiot hat geschnallt, was ich ihm da gesagt habe und wessen Nummer das
ist, der schien ziemlich neben sich zu stehen." Erzählte mir meine Freundin,
als sie sich ins Auto schmiss.
Ich blieb die gesamte Autofahrt still.
Meine Gedanken waren bei Olli, bei dem Kuss,
bei diesem magischen Wiedersehen.
Er musste einfach meine Nummer erhalten haben,
es konnte doch nicht sein, dass wir uns nun ein zweites Mal aus den
Augen verlieren würden.
Doch irgend etwas war geschehen, entweder wollte er mich nicht
anrufen oder er hatte meine Telefonnummer nicht erhalten.
Im schlechtesten Fall würde er denken, dass ich wieder einfach
verschwunden wäre.

"Halloooooo, bist Du noch da?"
Schon wieder war ich völlig abwesend.
"Ja, was hast Du gesagt?"
"Ich wollte von Dir wissen, ob wir am Dienstag einen Kaffee trinken gehen, alles
was ich sonst noch wissen will, würde ich am liebsten Persönlich mit Dir besprechen."
Ich dachte einen Augenblick nach, Dienstag wäre eine perfekte Gelegenheit
für einen gemeinsamen Kaffee, die Kinder wären bei ihrem Papa und ich hätte
am Nachmittag Zeit.
"Okay!" antwortete ich
Olli lachte schallend und auch ich musste mitlachen.
Nachdem wir verabredet hatten, wann und wo wir uns treffen würden,
sagte er noch: "Ich freue mich auf Dich, seeehr."
"Ich freue mich auch. Bis Dienstag!"

Einen beZAUBERnden MITTwoch wünsche ich Euch!

HERZlich ~ Daniela















Dienstag, 21. April 2015

~ WegWEISEr ~

Ich hab`da mal in mich hineingehört und
mich gefragt, was ich aus den vergangenen 5 Jahren mitnehme,
was mich bewegte und es immer noch tut,
und was es mir JETZT ermöglicht,
mich jeden morgen auf den neuen Tag zu freuen,
wann immer mir das nicht gelingt, fällt mir einer,
oder kommen mir sogar alle dieser Wegweiser in
den Sinn. Vielleicht fühlt auch ihr Euch erinnert:

Folge Deiner Freude!
Vertraue Deiner Intuition!
Gib niemals auf, wenn Du für etwas brennst!
Lass` Dich nicht aufhalten, weder von Dir selbst, noch von anderen.
Wenn Du unsicher bist, frag` Dich worum geht es hier wirklich und wozu dient es mir.
Finde Deinen Kern!
Lenke Dich nicht ab und lasse nicht zu, dass andere Menschen Dich ablenken!
Entziehe Giftquellen und Energievampiren den Raum in Deinem Leben!
Lerne NEIN zu anderen und JA zu Dir selbst zu sagen!
Verschwende keine Zeit für unnötige Erklärungen!
Sei mutig und stelle Dich Deinen Ängsten!
Überwinde Deine eigenen Widerstände und mach Hindernisse nicht größer als sie sind!
Lade Deine Schatten ein und beschau sie Dir bei Licht, damit verlieren sie
ihren Schrecken und Du erkennst ihren Nutzen für Dich!
Experimentiere, spiele, geh´ schaukeln!
Finde die Frage auf die Dein Leben antwortet!
Umgebe Dich mit Menschen, die Dich genau so lieben, wie Du bist,
die das Beste in Dir fördern ohne einen einzigen Teil in Dir zu negieren.
Finde Wege, Lösungen, Perspektiven und verharre nicht ewig im Problem!
Wenn Dir etwas auf die Nerven geht, ändere es, wenn es sich nicht
ändern lässt, ändere Deine Sichtweise!
Grabe nicht zu sehr in der Vergangenheit und verweile nicht in der Zukunft,
DU LEBST JETZT. Du kannst Dich JETZT ändern!
Tanze Deine Wellen, wie sie sich Dir zeigen,
lasse keine aus, verschiebe sie nicht auf später, das macht sie
nur größer und schreckensvoller.
Nutze Deine Sturmflutwellen um Dich zu erneuern
und die ruhigen Zeiten um Dich zu regenerieren.
LEBE DEINEN RHYTMUS!
Gib Dich dem Leben hin & stehe zu Dir!
Sei aufmerksam im Kontakt mit Menschen,
nicht alles was glänzt ist Gold und nicht alles, was nicht glänzt ist Schrott.
Bewahre Dir den Blick für die alltäglichen Wunder,
die kleinen Kostbarkeiten, die Dein Leben
auf liebevolle Weise bereichern. 
Sei offen & setze Grenzen!
Achte auf Deine Gedanken & nimm Deine Gefühle ernst!
Stehe auf und kämpfe für das was Dir am Herzen liegt!
Wenn Du hinfällst, erhebe Dich und mach weiter!
Wenn Du Deine Sinne öffnest, findest Du Wegweiser,
wann immer Du sie benötigst!
Achte Dich & die Menschen, die Dir begegnen!
LASS LOS was Dich beschwert, indem Du es ablegst und weitergehst.
DU entscheidest, wohin Du gehst und wen oder was Du mitnimmst!
Weine, wenn Dir zum weinen ist!
Fluche, wenn Dir danach ist!
Lache, aus vollem Herzen!
Sei dankbar!
Vertrete Deine Werte und gib sie in die Welt!
Schätze jede Begegnung mit einem Menschen wert!
Schenke Deiner Familie & Deinen Freunden Zeit & Aufmerksamkeit!
Sei ganz DA!
Bleibe bei der WAHRHEIT und belüg Dich nicht selbst!
Wenn Du gehen musst geh, wenn Du bleiben willst,
bleib, tue beides aus vollstem Herzen!!!

Oder um es in einem Wort zu sagen:

L (I) E B E













Sonntag, 19. April 2015

~ Wenn Sehnsucht spricht ~

Mein Name ist Sehnsucht, erinnerst Du Dich noch an mich?
Ich bin die, die immer bei Dir war,
in all den Nächten, an all den Tagen.
Ich bin diejenige, die mit Dir am Meer saß,
den Blick in die Weite gerichtet, jede neue Welle mit Dir
willkommen hieß.
In lauen Sommernächten lag ich mit Dir im Gras,
wir haben die Sterne beobachtet und manchmal hat uns
die Mondin Tränen in die Augen getrieben.
Ich war in Deiner Nähe, bei jedem Abschied,
bei jeder Ankunft und besonders nah war ich Dir in den Zeiten
dazwischen.
Erinnerst Du Dich noch daran, als wir gemeinsam eingetaucht sind,
in die Tiefen der Musik, die Gefühle schier eingesogen haben,
wie wir gemeinsam unsere Träume in den buntesten Farben gemalt haben?
Ich war bei Dir, wann immer Du den Stift führtest um einen Brief zu schreiben,
an die Menschen, die in Deinem Herzen wohnten,
wann immer Du Dich auf den Weg machtest, um Deiner Freude zu folgen.
Bei jeder Trennung und jedem Hindernis, dass sich Dir in den Weg stellte.
Ich habe Dich gequält, zerrissen, mir schmerzvoll Zugang zu Deiner Seele
verschafft, ich habe Dich umhüllt, angetrieben und Dich immer wieder gerufen,
wenn Du drohtest Dich zu verlieren.
Du kannst mich nicht sehen, aber Du kannst mich spüren,
in jedem Augenblick, in jedem Sonnenstrahl, in der Dunkelheit
und in jedem Windhauch, der Dich berührt.
Wir werden niemals lange gleichzeitig am selben Ort sein,
aber ich verspreche Dir, dass ich Dich leiten
werde. Dir den Weg weise, wenn Du nicht mehr weisst,
wo es lang geht.
Begegne mir nicht mit Wehmut, Du hast mich gerufen,
wie ich nun Dich rufe, in dem Augenblick,
in dem Du Dich für die Liebe entschieden hast.
Erinnerst Du Dich noch, Du schriebst einmal: "Meine Sehnsucht und
ich, wir führen so etwas, wie eine Fernbeziehung."
Ich bin Dir näher als Du begreifen und ferner als Du erahnen kannst,
und ich bin ein Teil von Dir und ich bin ein Teil von aller Liebe.
Ich werde Dich rufen und Du wirst mir folgen und ich werde da sein,
wann immer Deine Seele nach mir ruft.
Wir sehnen uns, wir spüren uns und wir verbinden uns,
wann immer wir etwas füreinander tun können.
Wir dienen einander uns solange wir das tun,
folgen wir der Liebe, Welle für Welle,
durch die Nacht in den neuen Tag!


Ein beWEGendes Sehnen wünsche ich Euch & einen FREUDvollen Sonntag!

Danke SEHnSUCHt!

HERZlich ~ Daniela









Samstag, 18. April 2015

~ TraumTÄNZER ~

Mal eine ganz andere musikalische Inspiration,
aus der "Dark - Wave" Szene, in der ich mich musikalisch
immer wieder zu Hause fühle.
Mir gehen sowohl der Text, die Melodie, als auch die Stimme des Sängers,
Adrian Hates tief unter die Haut.
Ich habe "Diary of Dreams" schon mehrfach live erlebt
und es ist immer wieder ein Erlebnis.
Für alle "Traumtänzer" unter Euch:

Die Zeit steht still in diesem Raum
Doch merken's andere Menschen kaum

Es steht die Luft hier in der Schwebe
Als ob der Wind auch nicht mehr lebe
Die Stille schmerzt in meinen Ohren
Ich wünscht ich hätt' dich nicht verloren.

Während Träume sich erinnern
an die Zeit vor unserer Zeit
Vergisst du alle Sorge
Was dir ein wenig Kraft verleiht
Du enthälst dich vieler Dinge
Erklärst dich klug als Philosoph
Du entehrst so viele Dinge
Bist dir hörig wie ein Zof!

Wirst du mich nie verstehen?
Wirst du denn nie verstehen?
Hast du noch nie gesehen,
wie meine Augen glitzern?

Keiner mag dir mehr vertrauen
Schenkt kein Wort dir edler Gunst
Siehst deinen Schatten schon verschwinden
Dort am Horizont im Dunst
 
Denn es ist Zeit, für eine neue Melodie,
für eine neue Phantasie, für eine neue Harmonie

Wirst du mich nie verstehen?
Wirst du denn nie verstehen?
Hast du noch nie gesehen,
wie meine Augen glitzern?

Ich stehe auf und geh nun fort
an einen fremden, fernen Ort
Gesichter reden auf mich ein
So werd ich nie zu Hause sein.

Wirst du mich nie verstehen?
Wirst du denn nie verstehen?
Hast du noch nie gesehen,
wie meine Augen glitzern?

HERZlich ~ Daniela 




Freitag, 17. April 2015

~ FrauenFRAGEN ~

Nachdem ich in dieser Woche gleich zwei mal mit diesem Thema
in Berührung kam, ist es mir ein Anliegen ihm einen Blog zu widmen
und zwar ging es in diesen Berührungen wieder einmal um die Rolle
der Frau im Persönlichen, wie auch im Gesellschaftlichen.
Ich hatte Kontakt zu zwei Frauen mit sehr unterschiedlichen Lebensentwürfen,
die beide sehr zufrieden aber auch immer wieder verunsichert sind,
weil sie sich dem Druck einer Gesellschaft ausgesetzt fühlen,
die scheinbar ganz genau weiss, wie eine Frau zu leben hat.
Die erste der beiden Damen hat sich bewusst für ein Leben ohne Kinder
entschieden, ist erfolgreiche Unternehmerin, reist viel und gerne
und lebt ohne festen Partner.
Nach eigenen Angaben ist sie sehr glücklich mit sich und ihrem Leben,
das sie für sich aktiv und abwechslungsreich gestaltet.
Sie sei egoistisch heisst es, oder sie habe den Eindruck sich ständig rechtfertigen
zu müssen, warum sie sich gegen Kinder entschieden habe.
Sie mag Kinder sehr gern und geht gerne mit den Kindern von Freunden
und Bekannten um.
So erzählt sie mir, dass sie hin und wieder einmal mit den Kindern
aus ihrem Umfeld etwas unternimmt.
Ihr Patenkind sei regelmäßig bei ihr und sie genieße diese Zeit sehr,
aber als Mutter sehe sie sich einfach nicht, sie genieße ihr Leben
und dennoch stelle sie sich sie Frage, ob es tatsächlich egoistisch sei,
auf eine Familie zu verzichten, sich selbst zu verwirklichen und
ohne viel Rücksicht zu machen können was sie wolle,
es werde ihr so suggeriert sagt sie.

Die Zweite Dame erzählte mir, sie habe 4 Kinder im Alter zwischen 9 Monaten
und 13 Jahren. Sie ist seit 15 Jahren mit dem Mann verheiratet, der ihre
erste Liebe sei und fühle sich glücklich, meistens, denn ihr werde suggeriert,
es sei egoistisch und „irgendwie“ nicht ganz normal so zu leben
und die vielen Kinder, wie sie denen denn gerecht werden wolle.
Sie erzählt mir weiter, ihr Mann arbeite viel, sie haben ein gutes Auskommen
und sie habe sich entschieden sich ganz und gar der Familie zu widmen,
nun kämen ihr aber ständig merkwürdige Blicke entgegen, wenn sie
mit 4 Kindern einen Laden betreten würde, oder Menschen würden
indiskrete Fragen stellen, wie zum Beispiel: „Die sind doch nicht alle von einem
Mann, oder?“ „Wir leben doch nicht im Mittelalter.“
Sie erzählt mir noch, dass sie eine gute Freundin habe, die sich für einen
anderen Lebensweg entschieden habe und damit sehr glücklich sei,
sie könne sich das für sich nicht vorstellen, aber sie freue sich,
dass ihre Freundin, ein Leben führe, das sie erfülle.


Nun habe ich mir in den vergangenen Tagen viele Gedanken dazu gemacht,
auch und besonders beobachtet, wie die Menschen in meinem Freundes und Bekanntenkreis
leben, und ob ich da eine Tendenz feststellen kann, was nun in ein gesellschaftliches
Frauenbild passen könnte und was nicht.
Ehrlich gesagt habe ich keins gefunden.
Klischees, die finde ich an allen Ecken und Kanten.
Pauschalurteile und Kritik von Menschen, die meines Erachtens sehr
unzufrieden sein müssen mit ihrem eigenen Leben.
Selbst ich, die ich sicher mit Mitte 30 und zwei Kindern
als alleinerziehende (so heisst es ja fälschlicherweise pauschal, wenn man vom Vater der Kinder getrennt lebt) Mutter in so einige Rollenbilder und Klischees passe,
fühle mich in meiner Rolle als Frau in dieser Gesellschaft häufig Fragen, oder Vorurteilen ausgesetzt, die rein gar nichts mit meinem Leben zu tun haben.
Zu Beginn hat mich das sehr verunsichert, ist es egoistisch, nicht wieder zurück zu gehen,
in meinen Beruf und womöglich die Kinder rund um die Uhr betreuen zu lassen?
Oder ist es egoistisch das zu tun?

Gibt es eigentlich irgendeinde Entscheidung, die ein Mensch für sich und sein Leben
trifft, die nicht egoistisch ist?

Ich habe mich dazu entschlossen, diesem Druck nicht nachzugeben und
mir die Zeit gegeben mich zu entscheiden, was mir in dieser Situation wichtig
ist und ich denke, das sollte jedem Menschen gestattet sein unabhängig davon,
ob er nun entscheidet mit oder ohne Kinder zu leben, mit wie vielen Kindern,
ob er sich entscheidet dennoch seine Karriere zu verfolgen, oder sich entschliesst
sich der Familie zu widmen, es ist auch beides möglich,
vielleicht mit Abstrichen, aber auch die gilt es in jeder Situation zu machen.

Entscheide ich mich beides zu tun, bin ich je nach Betrachter entweder eine
schlechte Mutter, oder ich bin nicht Erfolgsorientiert genug.

Wir können es nicht jedem Recht machen und wir müssen es auch nicht.
Kein Mensch muss sich schlecht fühlen, weil er sich für einen Lebensentwurf
entscheidet, der nicht in das Bild einiger Menschen passt,
denn mal ehrlich, passen diese Lebensentwürfe in Euer Bild?

UNS alle frage ich an dieser Stelle mal wieder, wo ist sie
denn, die Toleranz, die ständig für sich selbst gefordert und von anderen
verlangt wird? Stellen wir sie nicht alle immer wieder in den Vordergrund,
unsere Toleranz für die Vielfalt?
Und wann lernen wir endlich mal zu akzeptieren?
Anzunehmen, dass es eine solche Vielfalt gibt, und dass es gut ist,
dass es sie gibt, weil sie uns erlaubt immer freier zu entscheiden,
wie wir leben wollen?
Oder ist es vielleicht genau das, was uns Angst macht und warum
wir ständig versuchen anderen Menschen unseren Lebensentwurf aufzudrängen,
weil wir gezwungen wären uns selbst zu hinterfragen und gegebenenfalls
Entscheidungen treffen müssten, uns klar zu unserer Lebensweise bekennen
müssten, ohne: „Aber das macht man doch so!“

Was meint Ihr?


HERZlich ~ Daniela