Sonntag, 30. August 2015

~ Abgeklärt, gelassen & (un)geduldig ~

"Du bist aber abgeklärt!"

Manchmal wundere ich mich ja schon über solche Aussagen.
Wenn abgeklärt bedeutet, mich nicht mehr sehenden Auges in
Dramen zu stürzen, zu mir zu stehen, so gut es mir eben möglich ist,
meine Ansicht zu vertreten, mich so klar wie möglich auszudrücken,
und selbst zu entscheiden wann , wie,
und vor allem wem ich mich nähern möchte,
dann bin ich wohl abgeklärt.

In vielen anderen Dingen wünschte ich mir allerdings ein wenig
mehr Abgeklärtheit, wobei das nicht das richtige Wort ist,
Souveränität, trifft es wohl deutlicher.
Da wir ja dem Himmel sei Dank alle nie auslernen,
lerne auch ich täglich dazu,
wenn ich will, natürlich.

Von Zeit zu Zeit ist ein solcher Satz als Feedback mal
ganz hilfreich, um selbst zu schauen, wo wir gerade stehen,
natürlich nicht um ihn ungefragt für uns zu übernehmen,
sondern um ihn zu hinterfragen. Zu schauen, wieviel diese
Fremdwahrnehmung mit uns zu tun hat.
Jeder Mensch hat blinde Flecken.


Ich erinnere mich noch gut daran, als mir der erste Mensch
sagte: "Du hast ja eine Engelsgeduld!"
Ich hielt mich gar nicht für so geduldig bis zu diesem
Punkt, ganz im Gegenteil, ich dachte immer ich sei
ziemlich ungeduldig und für einige Bereiche trifft
das auch zu. In zwischenmenschlichen Belangen,
in Freundschaften, im Kontakt mit Menschen,
bin ich sehr geduldig. Zumindest bei den Menschen,
die mir wirklich am Herzen liegen, bei allen
anderen eher nicht so, weil mir einfach meine Zeit
zu Schade ist dafür.

Mir ist mal aufgefallen, dass ich viel geduldiger bin,
wenn ich meine Zeit FREI gestalte, also
etwas tue, mich beschäftige, mit mir selbst,
als ausschließlich zu warten.
Seitdem kann ich sogar die chronische Unpünktlichkeit
meiner besten Freundin gut aushalten.

Warten ist für meine Geduld tötlich, also warte ich
einfach nicht mehr.
Wie das geht? Na einfach nicht mehr warten.
Ich mache wozu ich in dem Augenblick Lust habe,
wozu ich mir sonst keine Zeit nehme,
sei es einen Artikel zu lesen, den ich mir schon lange
einmal zu lesen vorgenommen hatte, aber irgendwie
nicht dazu kam, oder ich lasse einfach mal meine Gedanken
treiben und genieße wohin sie mich führen.

Schwieriger wird es allerdings, wenn es um einen längeren
Zeitraum geht, ein Ziel, das zu erreichen eben länger dauert,
einen Traum den es zu erfüllen eben Zeit braucht,
dann bemerke ich, wie ungeduldig ich mit mir selbst bin,
wie es mich innerlich beunruhigt, ich möchte Wege finden,
diese Zeit zu verkürzen, manchmal geht es und manche
Dinge brauchen einfach Zeit um zu reifen.

Diese Zeit versuche ich so gut es geht mit Gestaltung
zu verbringen, mich weniger auf die Gedanken einzulassen,
die einen noch größeren Druck in mr entstehen lassen
und eben aktiv zu sein um mich nicht unnötig in
diesen Gedanken zu verlieren.
Wenn sie dann einmal da ist, die Ungeduld,
dann halte ich sie eben aus, ohne Schnellschüsse
abzugeben, die letztlich doch nach hinten los gehen.
Etwas anderes gibt es für mich nicht zu tun
und ich bemerke, dass ich innerlich immer ruhiger
werde und mich damit effektiver auf die Dinge konzentrieren
kann, die im Augenblick erledigt werden wollen.

Gelassenheit, Kreativität und viel Raum für mich
und meine Ideen wirken da Wunder, und plötzlich
denke ich mir so, wie ausgewogen das Verhältnis
zwischen Geduld und Ungeduld in den letzten
Jahren geworden ist.

HERZlich ~ Daniela




Freitag, 28. August 2015

~ Mitgefühl & Verstand ~

Wisst ihr was?
Bei all dem Leid, das da gerade geschieht um uns herum,
all den unmenschlichen Taten, all den Schuldzuweisungen,
sollten wir vielleicht eines nicht vergessen, wir alle sind
Teil dieses Systems und die allermeisten von uns profitieren
von dessen Annehmlichkeiten. Wenn ich also ewig auf die Mächtigen
schimpfe, könnte ich mich zuallererst mal fragen, warum ich ihnen
die Macht gebe. Wenn ich mich ergebe, mich in Abhängigkeiten
begebe, die mir eben bestimmte Annehmlichkeiten generieren,
dabei billigend in Kauf nehme, dass mein Kontinent, mein Land,
meine Stadt, meine Regierung die "Armen" ausbeutet,
könnte ich mich zunächst einmal fragen, was ich eigentlich konkret
dafür tue, dass sie eben nicht mehr ausgebeutet werden.
Eigenverantwortung ist nicht so unser Ding, oder?
Verzicht muss auch nicht unbedingt sein, geschweige denn,
mal das Hirn zu bemühen um alternative Wege zu gehen, oder?
Teilen? Wir? Wir haben doch nix und das bisschen was uns
zur Verfügung steht, sollen wir auch noch mit unseren Nächsten teilen?
Der könnte ja dann unter Umständen mehr haben als wir,
das geht auch gar nicht, oder?
Ich meine, worüber wundern wir uns eigentlich?
Wir alle haben etwas und zwar eine unbegrenzte Menge
an Liebe & Mitgefühl, die wir, wenn wir einfach mal diese Palette
an Ängsten und lähmenden Gefühle wie Neid, Hass und Missgunst
bei Seite schieben, für einen kleinen Augenblick nutzen könnten
um den Ort an dem wir leben, unsere kleine Welt zu einem besseren
Ort zu machen  und vielleicht entdecken wir dabei ganz von selbst,
dass die meisten dieser Ängste unbegründet waren,
dass Neid und Missgunst in erster Linie uns selbst schaden,
weil wir uns um eine ganze Menge Freude betrügen.
Wir haben auch einen Verstand und dürfen diesen sogar gebrauchen.

Viel FREUDE dabei!

HERZlich ~ Daniela



~ Angespürt, eingeordnet, abgeheftet ~

Stopp. Es reicht jetzt.
Manchmal muss ich mir das mal selbst sagen.
Kennt ihr das auch?
Noch bevor wir ein Gefühl in voller Tiefe
erfassen, beginnen wir zu analysieren, zu zerdenken,
und das vielleicht zarte Pflänzchen Gefühl zu zertreten,
bevor es die Möglichkeit bekommt zu wachsen.
In mir wird´s sehr hellhörig, wenn sich diese Automatismen
einschleichen. Kurz angespürt, eingeordnet, abgeheftet im "Erledigt - Ordner!"
So oder so ähnlich hatte ich mir das auch einmal vorgenommen,
einfach nicht auf jedes dieser Gefühle einlassen.
Analysieren, rationalisieren, erklären und es dann weg denken.
Blöd nur, dass dieser Ordner mit den vermeintlich erledigten
Gefühlsangelegenheiten, die sich so im Laufe der Zeit darin gesammelt
haben mir ständig auf den Fuß fällt und zwar so lange,
bis ich ihn dann doch wieder öffne, das Gefühl sich zeigt
und ich bestenfalls mal aufhöre es ständig zu verschieben.
Nein, es sind nicht immer "gute Gefühle" aber es sind auch gute
Gefühle, die wir abheften, ohne sie wirklich gefühlt zu haben.
Es gibt manchmal einfach zunächst keine rationalen Erklärungen
für Gefühle und es braucht auch nicht unbedingt immer Definitionen.
Die kommen ja von ganz allein, die Definitionsprozesse,
nämlich dann, wenn es für mich, für uns etwas zu definieren gibt.
Zwanghaft, nach Erklärungen zu suchen für Dinge,
die sich eben zu diesem Zeitpunkt nicht erklären lassen,
was im schlechtesten Fall gleich auch wieder mal ein Minderwertigkeitsgefühl
aufkommen lässt und den Selbstzweifel heraufbeschwört.
Denn schliesslich versagen wir gerade kläglich.
Wir spüren vielleicht den Hauch eines Schmerzes,
dann beginnen wir mit der Ursachenforschung, finden 800
mögliche Erklärungen dafür, was ihn ausgelöst haben könnte,
die uns schlüssigste nehmen wir und schwupps* haben
wir ´ne neue Seite im Ordner. Den Schmerz betäuben wir
mit einer Tablette oder Vergnügen und haben dann so
lange Ruhe, bis er eines Tages wieder auftaucht.
Nun können wir diesen Kreislauf hamsterradmäßig fortführen,
oder einfach mal den Schmerz zulassen und durchleben.
Wir können uns ärtztliche Hilfe suchen bei körperlichen Schmerzen,
oder  eine Begleitung durch den seelischen Schmerz
um am Ende davon befreit zu sein und das ist etwas anderes,
als ihn eben zu rationalisieren, und als erledigt zu erklären.
Das kann man auf so ziemlich jedes Gefühl übertragen.
Es ist eben nicht vorbei bevor es vorbei ist
und ich kann auch nichts ungeschehen machen, was bereits
passiert ist. Wenn ich also fühle, kann ich dieses Gefühl nicht
ungeschehen machen, so ausdauernd ich auch analysieren und erklären
mag. Es geht nicht wieder weg, also warum nicht gleich die
Welle nehmen, das Gefühl erleben und definieren,
wenn ein Definitionsprozess wirklich erforderlich ist?
Mit ein wenig Reflexionsfähigkeit, gestaltet dieser sich
nämlich plötzlich ganz leicht, weil unverkrampft.
Bis dahin könnten wir einfach erLEBEN, das Leben SPÜREN,  ODER?


Vielen Dank Kristina, für den herzlich anregenden Austausch zum Thema!










Donnerstag, 27. August 2015

~ Zeit zu handeln ~

So mal abschliessend zu all den bedrückenden Themen der letzten
Woche, die sich mir scheuklappenresistent in den Blick gerückt
und ins Herz gebohrt haben. Es gibt einfach Dinge, die ausserhalb
unseres Einflussbereichs liegen. Wir können uns Herz und Hirn
zermatern, uns empören, Tränen vergiessen und mal
ordentlich herumpoltern, mir zumindest erscheint das höchst menschlich.
Dann allerdings, ist es auch mal wieder gut
und wir können uns auf die Dinge besinnen, die wir ändern können,
unsere Energie/Kraft nutzen, um etwas zu tun und zwar konkret,
in unserem Einflussbereich.
Nach all den Lippenbekenntnissen, den weisen Wachrüttelversuchen,
dem schieren verzweifeln an bestimmten Umständen,
ist es jetzt Zeit unser eigenes Verhalten zu ändern,
die Missstände, die es zu beklagen gibt in unserem Einflussbereich
zu beheben.
Das Verhalten anderer anzuprangern ist immer leichter, als
es besser zu machen oder überhaupt etwas zu TUN.
Das gilt für mich ebenso wie für jeden anderen,
denn vom laut aufschreien, vom verurteilen,
vom empören allein verändert sich rein gar nichts,
wenn es zur Lethargie wird, öffentlich anzuprangern
und abzuurteilen, ohne zu zeigen, wie es anders gehen könnte.
Und mal ehrlich ist es nicht müßig und irgendwie auch ähnlich
dumm, sich ständig zu echauffieren, über diese Missstände
aus einer kompfortablen unberührbaren und bewegungslosen
Position heraus?
Ich meine, beginnen wir doch einfach in unserem engsten Umfeld,
leben wir das Mitgefühl, die Liebe, die Achtung vorm anderen
doch zunächst einmal in unserem Umfeld.
Beginnen wir doch bei uns Hass und Fremdenfeindlichkeit zu
überwinden.
Fangen wir mal mit ganz kleinen Schritten an, die
in ihrer Wirkung vielleicht eine völlig andere Stimmung
erzeugen, auch im vielzitierten "großen Ganzen".
Ein "Guten Tag!" beim betreten eines Geschäftes,
ein freundliches Lächeln für den Zugnachbarn,
ein "danke" für eine offengehaltene Tür,
ein "brauchen sie Hilfe?" für den älteren Herrn,
dem die Überquerung einer vielbefahrenen Straße
unüberwindlich erscheint.
Das scheint mir eine gute Aufgabe für jeden von UNS!
Eine klare Ansage, an jene, die ihre giftigen Botschaften
verkünden und sich dann zurückbesinnen auf die
eigenen Aufgaben.
Die dann, wenn wir sie konsequent umsetzen
auch gern wachsen dürfen, die Aufgaben, meine ich
und uns natürlich auch, an jedem einzelnen Tag,
an jedem einzelnen Menschen, an uns selbst und
vor allem auch mal über uns selbst hinaus!

Wer eigenverantwortlich fühlt, denkt & handelt zeigt
sich immer auch verantwortlich für die Allgemeinheit,
erkennt zumindest seinen eigenen Anteil daran.

HERZlich ~ Daniela






Mittwoch, 26. August 2015

~ An die Freude ~

Nach diesem ECHT fantastischen Konzertabend,
sitze ich hier an meinem Küchentisch, der mir der liebste
Platz zum schreiben ist, weil ich von hier durch mein
Dachfenster in den Himmel blicke.
Es ist still und die Energie der Musik,
der Menschen und Rea Garvey´s und seiner
Musiker wirken nach.
Bestimmt folgt mal ein Konzertbericht,
doch heute habe ich ein Gedicht für Euch.


An die Freude
Freude, Göttin edler Herzen! Höre mich.
Laß die Lieder, die hier erschallen,
Dich vergrößern, dir gefallen:
Was hier tönet, tönt durch dich.

Muntre Schwester süßer Liebe! Himmelskind!
Kraft der Seelen! Halbes Leben!
Ach, was kann das Glück uns geben,
Wenn man dich nicht auch gewinnt?

Stumme Hüter toter Schätze sind nur reich.
Dem, der keinen Schatz bewachet,
Sinnreich scherzt und singt und lachet,
Ist kein karger König gleich.

Gib den Kennern, die dich ehren, neuen Mut,
Neuen Scherz den regen Zungen,
Neue Fertigkeit den Jungen,
Und den Alten neues Blut.

Du erheiterst, holde Freude! die Vernunft.
Flieh, auf ewig, die Gesichter
Aller finstern Splittenrichter
Und die ganze Heuchlerzunft!

~ Friedrich von Hagedorn ~

Herzlich ~ Daniela


 
 

Dienstag, 25. August 2015

~ Das erste "echte" Konzert ~

Die Freude ruft mal wieder, diesmal gleicht doppelt,
denn wie die meisten von uns sicher bereits lernen durften,
ist geteilte Freude doppelte Freude, vorausgesetzt
wir haben die Gabe der "Mitfreude" entwickelt,
wenn nicht ist folgender Text eine gute Möglichkeit
es einfach mal zu tun:

Das mit der Freude begann so:
"Mama, ich will endlich mal zu einem richtigen Konzert!"
  "Ähm, was meinst Du mit "richtiges Konzert"?
"Na so ein echtes Konzert. Die "The Voice of Germany - Finalisten"
waren ja gut und auch die anderen Gruppen, die wir mal
gesehen haben. Aber jetzt bin ich echt groß genug mit Dir
mal zu einem Konzert zu gehen. Zu Depeche Mode hast Du mich
nicht mitgenommen und auch nicht zu Xavier Naidoo und die
sind halt ECHT cool und immer sagst Du, das hat noch Zeit,
aber jetzt wünsche ich mir zum Geburtstag ein Konzert
und NIX anderes."

Während ich innerlich schmunzeln muss, frag ich
mich, ob sie mit 9 Jahren tatsächlich groß genug ist für
ein echtes Konzert. Ich erinnere mich daran, dass mein
Interesse an Konzertbesuchen sich auch etwa in diesem
Alter entwickelte und rechne kurz nach, wie alt ich war,
als meine Mutter mich endlich mitnahm, zu Grönemeyer,
Westernhagen, Simply Red und Co.
Ich war 11 und mein erstes Konzert war ein Grönemeyer Konzert.
Das werde ich nie vergessen. Wochenlang hörte ich
vorher alle Schallplatten, die ich von ihm finden konnte,
rauf und runter, schliesslich wollte ich textsicher sein.
Wie aufgeregt ich war, als wir die Westfalenhalle in Dortmund
ansteuerten und wie geflasht ich war, von all den Menschen,
die ergriffen ihre Feuerzeuge in die Luft hielten,
den Tränen, die bei "Halt mich" den Damen die Wange herunterliefen,
der Stimmung, die bei "Bochum" ihren Höhepunkt fand
und natürlich von "Herbie", der wild tanzend und üblich nuschelnd
die Bühne rockte. Noch heute durchfährt mich ein euphorischer
Schauer beim Gedanken daran.

Okay, denke ich, sie ist alt genug und harre gespannt der Dinge die da kommen,
bei der Frage, wen sie denn gerne hören/sehen würde.

"Ist doch wohl klar, Mama. Natürlich den Rea."

Mein Herz hüpft ein bisschen, ganz klar,
dass meine Tochter mich nicht zu Helene Fischer nötigt,
was ich hin und wieder mal von den Kindern in
unserem Bekanntenkreis höre und STAUNE! ;-)

"Du willst echt zu Rea Garvey?"

"Jaaaaaa!!! Mama, bitte, können wir zu Rea?
Ich wünsche mir auch wirklich nichts anderes zum Geburtstag!"

"Ich denk mal drüber nach!"

"Yeah! Also gehen wir!!! Danke Mama!"

"SO habe ich das nicht gesagt!" antworte ich
und stelle in dem Augenblick wieder einmal fest,
wie gut sie mich kennt.

Nachdem ich ihr erklärt habe, dass ich mir gar nicht so sicher
bin, ob es in den nächsten Monaten ein Konzert gibt,
schaut sie mich enttäuscht an. Einige Minuten später
weiss ich, dass es ein Konzert beim Zeltfestival geben
wird und freue mich gleich noch mehr, weil dieses
Festival einfach auch so einen schönen Rahmen bietet.
3 Monate wird sie sich allerdings gedulden müssen,
vom Tag ihres Geburtstags bis zum Konzert.
Dass ich es entdeckt habe, verschweige ich natürlich,
so gut es eben geht, hartnäckig, wie sie nun mal ist fragt
sie mich natürlich bis zum Geburtstag jeden Tag, ob ich schon
ein Konzert gefunden habe.

Als es dann endlich soweit ist, sie ihr Geschenk öffnet,
die Karten herausnimmt und ihr bewusst wird, dass es tatsächlich Karten
für´s Rea Garvey Konzert sind, hält sie nichts mehr.
Hüpfend & tanzend bewegt sie sich durch die Wohnung
und singt: "Ich geh zu Rea, ich geh zu Rea ... unfuckingfassbar!"

Huch* ... und schwupps kullert doch da eine Freudenträne
meine Wange hinab!

"Siehste Mama, wie der Rea es auch singt: Du kannst einfach nicht
nein sagen zu meinem Lächeln!"

Ich schlucke kurz jeden weiteren Kommentar herunter und muss herzlich
lachen, meine Tochter auch und ich weiss nicht, wann ich mich
das letzte mal so sehr auf ein Konzert gefreut habe.
Natürlich werde ich auch seit Wochen mehrmals am Tag daran
erinnert und ein bisschen froh bin ich auch, dass es bald ein
neues Album geben wird, denn nach 3 Monaten Dauerschleife aus
dem Kinderzimmer, kann sogar der Rea mal anstrengend werden.


Heute ist es endlich soweit, was hier gerade los ist,
erübrigt sich vielleicht näher zu beschreiben.
Ein neues Shirt musste übrigens auch her zur Feier
ihres ersten ECHTEN Konzerts,
und die Aufschrift ist heute einfach mal unser Programm:

"Let´s rock!"

HERZlich ~ Daniela











Sonntag, 23. August 2015

~ Auf dem Rücken der Kinder ~

Puh, die vergangene Woche hatte es echt in sich.
Unvorhergesehene Ereignisse und die Filme, die sich
ja immer noch nebenbei abspielen.
Ich bin echt mal wieder an meine Grenzen gestoßen,
an die Grenzen des erträglichen.
Was für mich unerträglich ist?
Das sind Dummheit, Hass, Neid und Boshaftigkeit.
Diese Phänomene treten ja häufig genug zusammen
auf. Das kann mich schon mal sehr anstrengen.
Besonders dann, wenn Kinder involviert sind,
wenn erwachsene Menschen ihre narzisstischen Persönlichkeitsstrukturen
auf dem Rücken von Kindern austragen.
In solche Themen könnte ich mich hineinsteigern,
aber was tun, wenn ein Kind, das in einer solchen Atmosphäre
lebt sich Dir anvertraut?
Ab wann, können, sollen, dürfen, müssen wir reagieren?
Das habe ich mich auch gefragt und diverse Anlaufstellen
kontaktiert, die mir genau eines verdeutlichten.
Nämlich Unsicherheit, Überforderung, Grenzverschwimmungen
und die totale Machtlosigkeit der Menschen, die sich um das
Wohl eines solchen Menschenkindes sorgen.
Auch heute noch scheint es so zu sein, dass erst das äusserste
geschehen muss, bevor sich Ämter, Initiativen und Familienhelfer,
einschalten, die einen schützenden Raum schaffen, für Kinder,
die sich als Spielball in einem eskallierenden Konflikt der Eltern
befinden und unter dem Druck zu zerbrechen drohen.
Mich erschüttert das sehr und dennoch verdeutlicht es mir,
woher die vielen "verlorenen Seelen" kommen, die ein Leben
lang herumirren, auf der Suche nach Liebe, Geborgenheit und vor
allen Dingen Sicherheit. Wie sollen Menschen in der Lage sein
zu vertrauen, wenn ihnen die Möglichkeit genommen wird ein
Urvertrauen zu entwickeln? Wenn sie als Kinder spürbar benutzt
werden, um dem Machtkampf ihrer Eltern zu dienen?
Geködert werden, mit Geschenken, leeren Versprechungen,
wenn es an Lebensnotwendigkeiten, wie Liebe, Aufmerksamkeit,
Zuwendung und Verantwortungsbewusstsein fehlt?

Wenn erwachsene Menschen nicht in der Lage sind ihre Konflikte
sachlich und konstruktiv zu lösen, sondern affektgesteuert reagieren
und ihre Kinder zur Spielfigur machen in diesem irren Ego - Spiel?
Im Notfall werden dann mit juristischer Hilfe die eigenen Rechte
eingeklagt, ein Schauspiel von der übelsten Sorte veranstaltet um
von den Instanzen noch eine Bestärkung für dieses infantile
Verhalten zu erhalten, weil einfach die Kapazitäten nicht ausreichen,
um sich ein umfassendes Bild von Kind und Familie zu machen,
während das Kind, wenn überhaupt in völlig unnatürlicher
Weise angehört wird. 

Ich bin traurig, wann immer mir bewusst wird, dass es UNS als Gesellschaft
nicht gelingt, das schützenswerteste was es gibt, nämlich Kinder und ihre Seelen
zu behüten.

Nein, ich kann die Welt nicht retten, aber ich kann auch nicht wegsehen,
auch wenn es bestimmt viele Gründe gäbe es zu tun, zum einen ist
es immer leichter sich diesen Dingen zu entziehen, zum anderen
setzt man sich selbst der grenzenlosen Dummheit derer aus,
die ein solches Verhalten an den Tag legen und einen ungefragt
in ihre narzisstischen Kriege miteinbeziehen.

Das kann mich allerdings immer noch nicht daran hindern,
Dinge zu sehen, die ich lieber nicht sehen würde, weil es sie einfach
nicht gibt, aber solange es sie gibt werde ich einen Teufel tun wegzusehen.

Euch allen wünsche ich einen angenehmen Sonntag mit viel
Liebe, Warmherzigkeit & Kinderlachen! ♥


HERZlich ~ Daniela







Samstag, 22. August 2015

~ WellenSamstag mit Rilke ~

Du siehst, ich will viel

Du siehst, ich will viel.
Vielleicht will ich Alles:
das Dunkel jedes unendlichen Falles
und jedes Steigens lichtzitterndes Spiel.

Es leben so viele und wollen nichts,
und sind durch ihres leichten Gerichts
glatte Gefühle gefürstet.

Aber du freust dich jedes Gesichts,
das dient und dürstet.

Du freust dich Aller, die dich gebrauchen
wie ein Gerät.

Noch bist du nicht kalt, und es ist nicht zu spät,
in deine werdenden Tiefen zu tauchen,
wo sich das Leben ruhig verrät.


~ Rainer Maria Rilke ~



Freitag, 21. August 2015

~ Hirngrütze ~

Unterschriftensammlung gegen die Unterbringung von Flüchtlingen
in unserem Stadtteil! Mir wird ganz übel bei dem Gedanken daran,
dass "unser" privilegierter Stadtteil sie nicht haben will,
die MENSCHen, die in einer Schulsporthalle zusammengepfercht
unter Polizeischutz stehen.
Selbstverständlich kommuniziere ich das, wann immer das Thema
zur Sprache kommt und auch die dahintersteckenden Ängste der
Menschen, die da lauthals verkünden, dass "die Asylanten" einfach
nicht hierher gehören. Man sieht doch, wie die sich benehmen,
was ja auch alles nur daraus resultiert, dass wir ihnen hier das Geld
in den Rachen werfen. Wir sind einfach zu sozial!
Argumentieren hilft nicht in der Kommunikation mit diesen
Menschen, zu tief sitzt der geschürte Hass, auf "die".
"Die" sind wahlweise Flüchtlinge, Politiker, Wirtschaft,
oder eben Menschen, die eine andere Haltung zu bestimmten
Themen haben.
Von tiefen eigenen Ängsten wollen die Menschen nichts hören,
auch nicht von Instrumentalisierung.
"Du bist es doch, die sich instrumentalisieren lässt, Du wirst
noch sehen was Du davon hast, wenn Deine Kinder
von denen bedroht werden, wenn Deutsch zur Fremdsprache wird,
im eigenen Land!"
Perfekt, denke ich mir und schwupps* sind diese Ängste und alles
was mit ihnen verbunden ist in die nächste Generation verpflanzt,
weitere Gehirne die gefüttert werden mit der Angst vor Andersartigkeit,
der absoluten Bremse Menschen und Kulturen zu begegnen.
"Blauäugig bist Du und naiv, scheinheilig in Deinem Gutmenschentum!"
Puh ... wieder dreht sich mein Magen, hier scheint echt jede Form der
weiteren Kommunikation sinnlos und doch kann ich nicht anders
als immer weiter zu fragen, mir dieses hirnverbrannte Gedankengut
in seinen perversesten Auswüchsen anzuhören.
Denn scheinbar hört ihnen sonst niemand zu,
was man auch niemandem vorwerfen kann,
mir wird ganz schwindelig von all der breiigen braunen
Grütze, die da herrausfließt.
Angst, Angst habe ich in erster Linie vor Euch, ihr minderbemittelten
Idioten, denke ich mir und wie ich wohl meine Kinder
vor so viel Hirnrissigkeit, vor diesen wichtigtuenden Menschenhassern
schützen kann.
Wie kann ich Menschen auf eine so kreischende Unmenschlichkeit vorbereiten?
Du kannst ihnen begegnen wie Kindern, ihnen konstruktive
Fragen stellen, sie provokativ herausfordern, es kommt nur Gülle
aus diesen Gehirnen, falls sie überhaupt mit etwas gefüllt sind.

Auswandern auf eine einsame Insel?

Als äusserste Notfalloption lasse ich diese Möglichkeit mal
in meinem Hinterkopf.
Bis dahin mache ich einfach weiter wie bisher,
versuche dem Menschen als Mensch zu begegnen,
den Idioten die Stirn zu bieten
und meinen Kindern immer wieder zu erklären,
dass Fremdenhass aus Ängsten und Minderwertigkeitskomplexen resultiert.
Ihnen vorzuleben, dass es auch anders geht.
Mich selbst mit Menschen umgeben, die des Selbstdenkens mächtig sind
und Lösungswege finden und aufzeigen, die eine konstruktive,
lebensbejahende, gestaltende Haltung bewahren,
statt mit ihrem fehlgeleiteten Selbsthass sich
selbst und die Welt zu zerstören, in der wir leben.

Wir als Land haben ein großes Problem, und dieses
Problem verantworten wir alle zu gleichen Teilen ,
Du, ich und WIR,
restlos jeder von uns hat seinen Anteil an dieser Situation,
auch und besonders Menschen, die keine Haltung haben
zu dieser Thematik.

HERZlich ~ Daniela












Donnerstag, 20. August 2015

~ Ein Erbstück ~

Behäbig erhob sich die alte Dame aus ihrem Sessel.
Es war kurz nach eins, wie sie mit einem Blick auf die
Standuhr feststellte. Die hatte sie einst von ihrer Großmutter
geerbt und sich nie so richtig gefreut über diesen alten
Koloss, der zu jeder vollen Stunde einen Kirchenglocken ähnlichen
Ton ausstieß, vorausgesetzt man hatte sie aufgezogen.
Viele Jahre hatte sie es nicht getan, hatte dieses Ding
von Haus zu Haus geschleppt, mit jedem Umzug
wurde es ihr lästiger und doch konnte sich ihr Herz nie
ganz davon trennen. Zu viele Erinnerungen steckten darin.
Fasziniert hatte sie als Kind im Hause ihrer Großeltern
vor dieser Uhr gesessen und darauf gewartet, dass sie
erklang und dabei festgestellt, dass Stunden nicht gleich
vergingen, manche dauerten eine halbe Ewigkeit.
Je sehnlichster sie sich den erlösenden Klang herbeisehnte,
desto endloser erschien ihr die Wartetzeit.
Andere Stunden verflogen so schnell,
dass sie die Uhr gern angehalten hätte, sie verfluchte förmlich
den Zeitpunkt des Gongs, der merkwürdigerweise auch
nie ganz gleich klang in ihren Ohren.
Die Stunden verflogen wann immer Großvater ihr Geschichten
aus seiner Kindheit erzählte, ihre Großmutter mit ihr zusammen
das gemeinsam gepflückte Obst zu Marmelade, Kuchen und
Muß verarbeitete. Der Geruch nach frisch gebackenem Apfelkuchen
im Spätsommer, erfüllte den Raum.
Es waren nicht nur die Geräusche, auch die Gerüche ihrer Kindheit,
der Geschmack von frischer Heidelbeermarmelade,
die Erinnerung an unbeschwerte Tage auf dem Land,
in Wiesen und Feldern. Die vielen Stunden in denen ihre
Großmutter sie mit Worten von Fontane und Goethe "fütterte",
die ihr viele Jahre später noch einmal begegnen sollten
und von da an immer wieder.
Aber nicht ausschliesslich diese Erinnerungen,
verbargen sich in der Uhr, auch an Schmerz, Verlust
und Tod erinnerte sie. Nie würde sie den Tag vergessen,
an dem, ihr Großvater verschwand. Niemand wusste wohin,
er war fort und sollte nichtmehr zurück kehren,
sie sah ihre Großmutter daran zerbrechen.
Bis sie eines Tages auch ging, starb und ihr eben
diese Uhr vererbte, die sie nun durch ihr Leben
geschleppt hatte. Vorbei an Menschen,
Gebäuden, Gefühlen, Gedanken.
Wohin auch immer sie ging, diese Uhr begleitete sie.
Irgendeinen Platz fand sich immer für sie,
mal in der dunkelsten, verwinkeltesten Ecke eines
Raums und dann wieder in einem hell erleuchteten
Raum, von der Sonne angestrahlt.
All diese Erinnerungen in einer Uhr?
Sie würde nicht mehr umziehen,
das war ihr klar, was wohl dann aus der Uhr werden würde,
wollte sie sie traditionsbewusst an ihre Enkel weitergeben,
die sie womöglich aus lauter pflichtbewusstsein weitere
60 Jahre mit sich führten, oder sollte sie sie entsorgen,
weggeben, an Menschen, die sich an den alten filigranen
Schnitzereien erfreuten, die den niemals gleichen Klang mochten,
die der Uhr eine neue, eine weitere, eine eigene Geschichte geben
würden?


HERZlich ~ Daniela




Mittwoch, 19. August 2015

~ Gedanken unterWEGs ~

Plötzlich hatte ich heute mal wieder Lust zu fotografieren,
bei einem Spaziergang.
Eigentlich war es gar kein richtiger Spaziergang,
sondern eher ein Weg den ich beinahe täglich zurücklege.
Der führt mich in einen Park, ich könnte auch an einer Hauptstraße
entlang gehen, wenn es besonders schnell gehen muss,
dann mache ich das auch, aber wann immer ich
die Möglichkeit habe, gehe ich lieber durch den Park.
Erstens ist es da grüner,
zweitens ist es da ruhiger
und drittens gibt es da immer etwas zu entdecken,
heute zum Beispiel begegneten mir ein Wurm auf einem Blatt,
eine Fliege, die gerade dabei war eine weitere Fliege,
einen Baumstamm hochzuhieven und eine Schnecke,
die es sich von ihrem Gehäuse geschützt auf einem
Blatt gemütlich gemacht hatte. Nun sind das nicht unbedingt
spektakuläre Ansichten, zumindest nicht im herkömmlichen
Social - Media Sinn, aber es sind Ansichten, die mich erfreuen,
und zwar in mehrfacher Hinsicht.
Zunächst freue ich mich immer mal wieder,
dass mir das rege treiben der Natur nicht entgeht,
es schult meine Aufmerksamkeit, ohne mich mit Reizen zu erschlagen,
zweitens bekomme ich augenblicklich Lust ein Bild zu machen
und drittens weiss ich, dass ich mit genau diesen unspektakulären
Bildern dem einen oder anderen meiner Facebookkontakte eine
kleine Freude machen kann. Zum Beispiel den jenigen,
die gerade gequält an ihren Schreibtischen hocken oder
sonstige lähmende Arbeiten ausführen.
Mich erfreuen solche Bilder auch, immer dann, wenn ich
mich frage, ob dieser Tag auch mal ein Ende hat.
Hat er und ich kann ihn auch selbst beenden, im Notfall einfach
mal ´nen Termin verschieben und eine halbe Stunde etwas
für mich tun, etwas das mir Freude macht.
Selbst, wenn das gerade nicht möglich ist,
werde ich daran erinnert, dass es da draussen,
vor meinem Fenster auch noch etwas anderes gibt,
als Deadlines, Masterpläne und Dringlichkeiten.
Anderen Menschen dienen Worte, Kunst,
Musik dazu manchen auch alles irgendwie
und wieder andere wollen weder das eine noch das andere
sehen.
Ich freue mich jedenfalls sehr, wenn der Ben mich mitnimmt
auf einen Spaziergang aus der Schildkrötenperspektive,
die Ella mir ihre Wolken über Berlin zeigt,
der David mich mit seiner Musik erfreut,
die Vicky mir mit ihren Blogs ein schmunzeln entlockt,
der Niels zum denken anregt,
die Kristina mich mit ihren Nachrichten erfreut,
die Elena mit ihren bildlichen Eindrücken beschenkt
und über so viele andere auch.
Manchmal würde ich wahrscheinlich vergessen
zu essen, wenn mir nicht wieder einmal ein liebevoll
angerichteter Teller über den Bildschirm flimmern würde,
nur mit den nackten Füßen, weiss ich immer noch nichts
anzufangen, ebenso wenig wie mit dummen Kommentaren.
Hin und wieder bringt mich jemand zum Lachen.

Man kann dieses Internet ja verfluchen, sich hineinsteigern
in die verschiedensten Themen,
oder man kann es für all die Dinge nutzen,
die man auch im echten Leben mag.
Mit Menschen in Kontakt sein, zum Beispiel und
viel lachen! ;-)

HERZlich ~ Daniela





Dienstag, 18. August 2015

~ Partnerlook & Gib Pfötchen! ~

Vielleicht könnt ihr mir heute mal weiter helfen.
Kennt ihr diese Paare, die immer gleich aussehen?
Also ich meine, die gleichen oder ähnliche Klamotten tragen.
Zum Beispiel diese Jacken mit dem Pfotenabdruck,
dazu  Jeansshorts und Treckingsandalen, inklusive atmungsaktiver
Outdoorsocken die bis zur Wade reichen, manche dieser
Paare tragen sogar exakt die gleiche Frisur, und die Brillen
sind auch die gleichen. Was soll das, frage ich mich!?
Ganz populär sind ja auch immer wieder diese Familienfotos,
darauf tragen alle Familienmitglieder Jeans weisse Shirts/Blusen
und sind Barfuß. Der Hund wird mit viel Glück ausgespart,
ach was, wenn er nicht zufällig weiss ist, kommt er erst gar nicht
mit auf´s Bild, oder wird einfach mal weiss eingefärbt.
Es ist echt herrlich. Egal welche Wohnung Du betrittst,
überall erwarten Dich diese Bilder, natürlich grundsätzlich auf
dem gleichen Sofa/Tagesbett mit der unauffälligen Hintergrundtapete,
die mit ihrer Unruhe gleich noch die gestellte Harmonie der Gleichheit
auf den Bildern hervorhebt, und verdammt nochmal bitte Lächeln,
aber nicht lachen, das wirkt nicht auf dieser Art von Bildern!
Zu Beginn ist es ja wirklich noch ganz nett,
und ich dachte mir so, okay, die finden das wohl schön.
Aber mittlerweile find ich es doch ein wenig gruselig,
in jeder Wohnung die gleichen Bilder zu finden,
zum Glück sind die meisten Gesichter noch chirurgisch
unbearbeitet, aber das kann ja noch kommen.
Also, was ist denn das für ein Phänomen?
Ausgehend von Outdoorbekleidung und Treckingsandalen,
Brillen und ach, beinah hätte ich die Rucksäcke vergessen,
und die Alu Trinkflaschen, die natürlich bei jeder Wanderung
dabei sind (und bei den Shopping - Wanderungen im
Einkaufszentrum, wo die Steigungen und Bodenunebenheiten bekanntlich am
massivsten auftreten, auch nicht fehlen).
Äusserlich macht mich das ja schon einmal zu einem symbiotischen Zwilling
meines Partners ... puh, schon wieder bekomme ich so `ne Gruselgänsehaut,
vielleicht soll es auch Zusammengehörigkeitsgefühl präsentieren,
machen diese Firmen schliesslich auch so, auf ihren Werbefotos,
gleiche Jacke, gleiche Familie.
Weiter geht´s mit den Bildern. Die hat dann ja jeder, dem es wichtig ist
auch einmal. Manche kommen spätestens wieder, wenn rote T- Shirts auf
weisse Hosen treffen und der Hintergrund gewechselt wird,
sonst bleibt aber alles gleich, vielleicht dürfen die Haare auch diesmal
anders frisiert sein, schliesslich will man ja im Einklang nicht immer gleich
aussehen.
Mit gar nicht so viel Fantasie erinnert mich das an eine Uniform.
Ein Merkmal, ein Kennzeichen und was mich daran am meisten
wundert ist ehrlich gesagt die Tatsache, dass es sich immer auch um die
Wohnzimmer der Menschen handelt, die am lautesten nach Individualität
rufen, die sich abheben wollen von der Masse, der Menschen
die instrumentalisierbar sind.
Ob die sich wohl auch wundern, wenn sie die  Wohnzimmer
ihrer Freunde betreten und dort die gleichen Bilder vorfinden?

Oder ist es vielleicht auch genau das? Sehen sie etwas an den Wänden
ihrer Freunde, in diversen Katalogen, dass ihnen etwas zeigt,
was sie auch gern hätten, oder besser noch wären?
Wünschen sie sich vielleicht fühlen zu können, was diese Bilder ihnen
vormachen?

Kommt denn nicht dieses Gefühl gegebenenfalls von Innen
und ist es nicht großartig, dass wir es empfinden dürfen?

Vielleicht habt ihr eine Idee?


HERZlich ~ Daniela








Sonntag, 16. August 2015

~ Nicht jeder kann Dein Freund SEIn ~

Weil´s gerade mal wieder so herrlich wuppt oder anders ausgedrückt
die Wellen sich gerade besonders leicht tanzen,
mag ich Euch kurz teilhaben lassen, an einer Begegnung
mit einem Menschen, dem ich seit 22 Jahren
immer wieder neu begegne und mich sehr oft
frage, ob es vielleicht genau das ist, was
diese innige Freundschaft von den anderen unterscheidet.
Wann immer wir uns begegnen und das geschieht regelmäßig unregelmäßig,
mal häufiger, mal weniger oft. Es gab in all den Jahren Phasen,
in denen wir unzertrennlich erschienen und es gab Phasen,
in denen wir unsere eigenen Wege gingen mit anderen Menschen,
für eine Weile und immer in Kontakt mit der Freundin,
mal abgesehen von den wenigen dramatischen und letztlich
urkomischen kontaktfreien Phasen nach den irrsinnigsten
Streitereien in unserer Jugend.
Es gibt wahrscheinlich keinen Menschen auf dieser Welt,
der mich besser kennt und mehr von mir weiss
als meine Freundin, und es gibt vor allem keinen Menschen,
bei dem ich all das was mich bewegt, verwirrt, betrübt,
erfreut, zu Boden wirft, abheben lässt besser aufgehoben
weiss, als bei meiner Freundin.
Wir haben gemeinsam so ziemlich alles durch, was man sich
vorstellen kann, angefangen von der ersten großen Liebe,
über tiefste menschliche Enttäuschungen, Lebensbrüche,
Grenzerfahrungen, wir haben die schönsten Feste miteinander gefeiert,
die komischsten Erlebnisse miteinander geteilt,
gelacht, gezittert und gebebt vor Angst, weil wir uns mal wieder
in eine dieser unüberblickbaren Situationen gebracht hatten
und wenn die eine zu fallen drohte, fing die andere sie auf.
Wir haben uns nicht immer mit den gleichen und oft
mit den falschen Menschen umgeben, um am Ende festzustellen,
dass wir dennoch ähnliche Erfahrungen gemacht haben
und zu wissen, letztlich zählt, wer auch dann da ist,
wenn wirklich gar nichts mehr geht, wer sich aus tiefstem Herzen
mit Dir freuen kann, wenn Du Deine Ziele erreichst,
das Leben Dich reich beschenkt.
Deinen Schmerz teilt und einfach da ist,
ohne zu fragen, im Notfall Dir einfach mal liebevoll
in den Hintern tritt und Dir die Wahrheit sagt,
schonungslos, wenn´s drauf ankommt.
Zurück zu den Begegnungen. Manches ändert sich nie,
in dieser Freundschaft, so ist es heute, wenn wir mit
unseren Kindern unterwegs sind immer noch erstaunlich
und unfassbar lustig, wie Menschen uns sehr offensichtlich
fragend  anschauen, weil sie nicht zusammenbringen,
wie wir 2 in all unserer Unterschiedlichkeit so harmonisch
miteinander sind.
In jeder Begegnung ist so viel Vertrautheit
und doch immer auch eine Seite, die wir noch nicht kannten
voneinander.
Meine Kinder lieben meine Freundin und ich kann mir
sicher sein, dass sie in ihr immer einen Menschen an ihrer
Seite haben, der sie begleitet und jenseits
aller gängigen Normen sie darin bestärkt sich selbst zu leben
und ihren eigenen Weg zu gehen.

Von allen Geschenken meines Lebens,
ist mir meine Freundin eines der wertvollsten.

"Puh, an einer solchen Freundschaft muss man aber sicher viel
arbeiten?" Fragen dieser Art werden uns häufig gestellt,
und ehrlich gesagt bin ich immer etwas erstaunt über solche
Fragestellungen, denn letztlich ist jede beständige zwischenmenschliche
Beziehung ein gemeinsames Werden, ein Prozess, den kann man
als "Arbeit" bezeichnen, nur hat sich mir persönlich diese Frage nie
gestellt.

Ich habe mich entschieden Freundin zu sein,
ich hatte das Glück auf einen Menschen zu treffen,
der sich ebenfalls entschieden hat, meine Freundin zu sein.
Diese Entscheidung treffen wir immer wieder neu
und in den vielen Jahren, besonders auch in den
kritischen Augenblicken, in denen ich die Wege
meiner Freundin nicht so gut nachvollziehen konnte,
entschied ich mich dazu ihre Freundin zu sein,
in dem tiefen Vertrauen, dass unsere Freundschaft
auch diese Phasen überdauert und daran wächst
und genau so war es.
Wir sind freie Menschen, jeder von uns,
und wir sind verschieden.
Wir können einander mit unserer Andersartigkeit bereichern,
wie häüfig schon, war es eben genau dieser völlig andere Blickwinkel
meiner Freundin, der mir Auswege eröffnet hat, die ich allein
nicht gefunden habe.

Diese Freundschaft lebt auch von ihrem Feingefühl,
von einem guten Gespür für Nähe und Distanz
und vor allem von Mut.
Mut zur Wahrheit, Mut zu vertrauen, Mut sich
auf einen Menschen einzulassen und Mut
loszulassen.

Sie lebt von einem aktiven Austausch,
von anregenden und manchmal zutiefst energischen
Diskussionen und davon etwas einfach mal so stehen
zu lassen.

Ich muss meine Freundin nicht immer verstehen, sie versteht mich
auch nicht immer und wir beide gehen sehr offen damit um,
so lassen wir uns gegenseitig den Weg gehen, der uns richtig erscheint
und treffen uns erstaunlich häufig am selben Ziel.

Wir folgen unserer FREUDE und genau auf diesem
Weg begegnen wir uns immer wieder!

Danke!


HERZlich ~ Daniela














Samstag, 15. August 2015

~ LebensFREUDE oder K(r)ampf? ~

Ist es nicht immer wieder herrlich wie leicht wir uns selbst auf den Leim gehen?
Da fühlen wir uns so unfassbar erhaben und denken wir haben den Durchblick,
und schwupps* passiert eine Kleinigkeit und rückt uns gleich mal wieder
zurecht. Herrlich wie schnell das gehen kann und noch interessanter
finde ich, wie wir damit umgehen.
Ob wir beginnen an uns zu zweifeln, die Verantwortung für das
Geschehnis großzügig an andere verteilen,
oder ob wir einfach mal demütig erkennen,
dass Hochmut halt auch mal schnell zu Fall bringen kann.
Was ist falsch daran sich hin und wieder mal selbst zu überschätzen,
einen Weg zu wagen, der am Ende nicht zum gewünschten Ergebnis führt.
Nichts ist falsch daran, solange wir die Verantwortung dafür übernehmen
und nicht beginnen großzügig Schuldkarten zu verteilen
oder in Selbstmitleid zu verfallen, zumindest nicht über einen
längeren Zeitraum hinweg.
Ist dieses Leben nicht ein grandioser Ort für Abenteuer?
Ein herrlicher Platz um zu lernen, an und mit Menschen?
Mal wieder kommt hier die Freude ins Spiel,
in mein Spiel. Das muss nicht zwingend für jeden Menschen
so sein, man kann auch verbissen irgendwas anderem hinterherhecheln
und es soll ja auch Menschen geben, die es generell nicht so
haben mit der Freude am Leben.
Glücklicherweise bin ich nicht gezwungen mich näher mit solchen
Menschen zu befassen, als es mir gut tut.
"Du hast gut reden, aber wenn das Schicksal Dich mal so richtig trifft,
wirst Du schon sehen, dass das gar nicht so leicht ist."
Wann eigentlich trifft das Schicksal mich richtig?
Genauer, was wäre für Dich ein solcher Schicksalsschlag,
der eine solche Aussage meinerseits in Deinem Ermessen
legitimieren würde?
Ich kenne übrigens keinen einzigen Menschen,
den das Schicksal nicht schon einmal geschlagen hätte,
wie sich das genau angefühlt hat, für einen Menschen,
das kann ich bestenfalls erahnen.
Nichtsdestotrotz geht das Leben weiter, es steht nicht still,
weder für uns, noch für irgendjemand sonst und wir allein
entscheiden ob wir uns ihm ergeben, uns ausliefern,
oder ob wir nach einer Regenerationsphase beginnen
wieder die schönen Augenblicke wahrzunehmen,
unserer Freude zu folgen, was auch immer das
für jeden einzelnen bedeuten mag.
Das Leben ist eben nicht nur Friede, Freude, Eierkuchen,
aber ich werde solche Augenblicke erleben, ebenso die
nicht friedlichen, die ohne Freude und jeden Tag Eierkuchen
würde mich extrem langweilen.
Wie wär´s also, wenn wir uns unser Menü selbst zusammenstellen,
anstatt ewig zu warten, was uns da vorgesetzt wird.
Gut wenn´s gelingt und wenn nicht, dann haben wir´s vergeigt,
und werden es wieder versuchen, ein wenig abändern und
von Zeit zu Zeit mal das Menü komplett wechseln.
Mir ist mein Leben einfach zu kostbar um mich ewig
an Dingen aufzuhalten, die ich nicht ändern kann.
Da ändere ich lieber meine eigene Rezeptur,
als darauf zu warten, dass eine Veränderung vom Himmel
fällt, die mir das Leben, die Liebe, die Freude, den Erfolg oder
was auch immer schenkt, die ich mir für mein Leben wünsche.

"Kann ich das denn nicht auch einfach mal von Menschen erwarten,
dass sie xy für mich tun?"

Klar, kannst Du, nur kannst Du NICHT erwarten, dass es ein bestimmter
Mensch tut, es sei denn Du hast zu viel Zeit, zu viel Energie und
wenig Lust Dein Leben zu gestalten.


HERZlich ~ Daniela




Freitag, 14. August 2015

~ Schulbeginn ~

Die Sommerferien sind vorbei, wie in jedem Jahr gingen sie
auch diesmal viel zu schnell vorbei und bevor ich es noch so
richtig realisieren konnte, saß ich heute morgen in der Kirche
zum Begrüßungsgottesdienst der Schulanfänger.
Ein paar Tränchen wollten vergossen werden,
neben der Freude & dem unbändigen Stolz,
die mich ebenso erfüllten. Nun stand sie da, meine Kleine,
die gar nicht mehr so klein ist und wirklich plötzlich
wie ein Schuldkind aussah, mit ihren riesigen Schulranzen
und der Schultüte. Ein wenig verhalten wirkte sie,
total angespannt und hochkonzentriert.
Wieder einmal wird mir bewusst, wie unterschiedlich meine
Töchter in ihrem Wesen sind. Während die Große
tiefeneentspannt und gänzlich unbeeindruckt von all dem Neuen,
was sie in der Schule erwarten würde war, sich einfach nur freute
und ganz locker auf ihre Klassenkameraden zuging,
fiel es der "Kleinen" ein wenig schwerer: "Ich habe mit niemand geredet,
ich kenne die ja alle gar nicht!" War ihre Antwort, als sie nach
ihrer ersten Schulstunde aus dem Klassenraum kam.
"Dann hast Du ja jetzt ganz viel Zeit Deine Mitschüler
kennen zu lernen."
"Mal sehen, ob ich dazu Lust habe, aber meine Lehrerin ist
total nett, Mama."
Puh, wenigstens etwas, denke ich mir und dass sie sicher
bereits in der nächsten Woche die ersten Kontakte mit
ihren Klassenkameraden geschlossen hat.
Dafür wird ihre Schwester schon sorgen, in den großen Pausen.
"Wie Du hast mit keinem geredet? Sei doch nicht immer so schüchtern,
die sind bestimmt alle ganz nett. Du kannst mir ja morgen
mal zeigen, wer neben Dir sitzt, dann fragen wir sie mal,
ob sie Lust hat mit Dir zu spielen, in der Pause!?"
Schlägt ihre große Schwester vor.
"Aber Du spielst dann nicht mit!" entgegnet die Kleine.
Während ich den beiden so zuhöre überkommt mich
ein großes Glücksgefühl und ich denke mir, wie gut es ist,
dass sie sich haben, wenn auch die Fetzen fliegen oder
sie hin und wieder mal Ruhe brauchen von einander.

Ich liebe sie einfach & wünsche ihnen
dass die Freude am Lernen sie immer begleitet.


HERZlich ~ Daniela



Donnerstag, 13. August 2015

~ Geschichten erzählen mit Hesse ~

Donnerstag ist Hesse Tag ... zumindest dieser Donnerstag! :-)

Hier ein bemerkenswerter Auszug aus Demian:

Um meine Geschichte zu erzählen, muss ich weit vorn anfangen. 
Ich müsste, wäre es mir möglich, noch viel weiter zurückgehen, 
bis in die allerersten Jahre meiner Kindheit und noch über sie hinaus 
in die Ferne meiner Herkunft zurück.
Die Dichter, wenn sie Romane schreiben, pflegen so zu tun, 

als seien sie Gott und könnten irgendeine Menschengeschichte 
ganz und gar überblicken und begreifen und sie so darstellen, 
wie wenn Gott sie sich selber erzählte, ohne alle Schleier, überall wesentlich.
Das kann ich nicht, so wenig wie die Dichter es können. 

Meine Geschichte aber ist mir wichtiger als irgendeinem Dichter die seinige; 
denn sie ist meine eigene, und sie ist die Geschichte eines Menschen 
- nicht eines erfundenen, eines möglichen, eines idealen 
oder sonstwie nicht vorhandenen, sondern eines wirklichen, 
einmaligen, lebenden Menschen. 
Was das ist, ein wirklich lebender Mensch, das weiß man heute allerdings weniger als jemals, 
und man schießt denn auch die Menschen, deren jeder kostbarer, 
einmaliger Versuch der Natur ist, zu Mengen tot. 
Wären wir nicht noch mehr als einmalige Menschen, 
könnte man jeden von uns wirklich mit einer Flintenkugel 
ganz und gar aus der Welt schaffen, 
so hätte es keinen Sinn mehr Geschichten zu erzählen. 
Jeder Mensch aber ist nicht nur er selber, er ist auch der einmalige, ganz besondere, 
in jedem Fall wichtige und merkwürdige Punkt, 
wo die Erscheinungen der Welt sich kreuzen, nur einmal so und nie wieder. 
Darum ist jedes Menschen Geschichte wichtig, ewig, göttlich, 
darum ist jeder Mensch so lange er irgend lebt und den Willen der Natur erfüllt, 
wunderbar und jeder Aufmerksamkeit würdig. 
In jedem ist der Geist Gestalt geworden, in jedem leidet die Kreatur, 
in jedem wird ein Erlöser gekreuzigt.
Wenige wissen heute, was der Mensch ist. 

Viele fühlen es und sterben darum leichter, wie ich leichter sterben werde, 
wenn ich diese Geschichte fertig geschrieben habe.
Einen Wissenden darf ich mich nicht nennen. 

Ich war ein Suchender und bin es noch, aber ich suche nicht mehr auf den Sternen 
und in den Büchern, ich beginne die Lehren zu hören, die mein Blut in mir rauscht.
Meine Geschichte ist nicht angenehm, sie ist nicht süß und harmonisch 

wie die erfundenen Geschichten, sie schmeckt nach Unsinn und Verwirrung, 
nach Wahnsinn und Traum wie das Leben aller Menschen, 
die sich nicht mehr belügen wollen.
Das Leben jeden Menschen ist ein Weg zu sich selber hin, 

der Versuch eines Weges, die Andeutung eines Pfades. 
Kein Mensch ist jemals ganz und gar er selbst gewesen; 
jeder strebt dennoch es zu werden, einer dumpf, einer lichter, jeder wie er kann. 
Jeder trägt Reste von seiner Geburt, Schleim und Eischalen einer Urwelt, 
bis zum Ende mit sich hin. 
Mancher wird niemals Mensch, bleibt Frosch, bleibt Eidechse, bleibt Ameise. 
Mancher ist oben Mensch und unten Fisch. 
Aber jeder ist ein Wurf der Natur nach dem Menschen hin. 
Uns allen sind die Herkünfte gemeinsam, die Mütter, 
wir alle kommen aus dem selben Schlunde; aber jeder strebt, 
ein Versuch und Wurf aus den Tiefen, seinem eigenen Ziel zu. 
Wir können einander verstehen; aber deuten kann jeder nur sich selbst.

~ Hermann Hesse ~

 HERZlich ~ Daniela


Mittwoch, 12. August 2015

~ Happy Beginnings ~

Zunächst einmal möchte ich mich für Euer zahlreiches Teilen meines
gestrigen Blogs bedanken!

Was mich auch schon zu meinem heutigen Thema führt,
nämlich der Frage, ob es wirklich immer die hochglanzpolierten
08/15 Stories sein müssen, die Menschen berühren.
Klar, wir alle wünschen uns ein Happy End,
oder noch besser "happy" ohne Ende.
Wir alle lassen uns immer wieder verleiten, an
etwas finales zu denken, erfreuen uns daran
zu lesen, sehen, hören, dass etwas gut ausgeht.
Dass die Liebenden sich bekommen und glücklich
sind, bis an ihr Lebensende.
In vielen von uns klingen genau diese Sätze nach,
aus den Märchen, die uns erzählt wurden, als wir Kinder waren.
Nur ist das Leben kein Märchen, und unsere Geschichte
schreiben wir selbst. Das Leben will gelebt werden
und manche Geschichte will erzählt werden.
Mich hat schon als Kind immer interessiert, was
wohl aus den Märchenhelden geworden ist,
nachdem sie sich endlich bekommen haben,
wie genau es ausgesehen hat, dieses: "Sie lebten glücklich
bis an ihr Ende!"
Ich meine, sie werden wohl nicht mit `nem Dauergrinsen
im Gesicht ihr Leben im Schloss verbracht haben,
ohne Kontakt zur Aussenwelt, sie werden wohl auch
nachdem sie sich endlich in den Armen lagen
am Leben teilgenommen haben, Schicksalsschläge
erlitten und weiter gewachsen sein, ob persönlich,
oder als Paar. Oder Nicht?
Ich meine so ein dauergrinsiges Schlossdasein,
das wird doch irgendwann auch sicher mal langweilig, oder?
Noch heute frage ich mich nach jedem Happy End im Buch oder Film,
was dann geschieht, wie leben diese Charaktäre weiter,
wie entwickeln sie sich, was bewegt sie, wie
überwinden sie Hürden, wie gehen sie mit Herausforderungen
um und sind sie nach Jahren immer noch happy?
Da, wo diese Geschichten enden, da wird es für mich interessant.
Ja, es ist spannend, wenn, wie und wo Menschen sich begegnen,
welche Wege sie gehen um zueinander zu finden,
aber ehrlich gesagt, lesen wir doch immer nur, was wir selbst
schon erlebt haben, was wir gerne erleben würden und
erliegen ständig auf´s neue der Illusion, dass mit dem Zusammensein
das ewige Glück auf uns warte, wie wir selbst ein solches Glück
gestalten können, wie wir mit den Augenblicken der Liebe
umgehen, wie wir lernen und dass wir es überhaupt tun,
in jeder Partnerschaft, in jeder zwischenmenschlichen Beziehung,
davon erzählen uns diese Geschichten wenig bis nichts.
Woran liegt das wohl?
Wollen wir so etwas nicht lesen, weil es uns daran erinnert,
was wir unter Umständen nicht sehen wollen,
nämlich dass es dieses ewige Glück, als Dauerzustand einfach
nicht gibt? Dass jede zwischenmenschliche Beziehung, ein kommen
und gehen der Augenblicke beinhaltet? Dass wir arbeiten müssen
an uns selbst, an unserem Miteinander?
Ich bin nicht auf dieser Welt, um einem illusionären
Glücksbegriff hinterherzuhecheln, sondern um zu leben,
dieses mir gegebene Leben, um Anteil zu nehmen, an dem
Leben der Menschen, die meinen Weg kreuzen,
ich bin auf dieser Welt um zu lieben,
zu lernen und möglichst viele Facetten wahrzunehmen,
zu erleben. Dieses Leben steht nicht still,
es bewegt sich ständig und damit, ist Glück etwas
flüchtiges, Augenblicke in der Zeit.
Ich lebe mein Leben mit Freude und wenn
mir das einmal nicht gelingt, so versuche ich
Wege zu finden, meiner Freude zu folgen,
durch die Dunkelheit, durch unebene Gebiete und schmerzliche
Prozesse. Hin und wieder fühle ich mich auf diesem Weg
erfüllt von Glück und einen Augenblick später,
ist es schon wieder vorbei, der Weg geht weiter,
das Schicksal schlägt zu, ich begegne einer anderen
Facette und warum um Himmels willen sollte das anders
sein, wenn ich dem Märchenhelden begegne?
Nichts ändert sich an der Bewegung des Lebens,
ausser, dass wir uns nun gemeinsam bewegen,
was an vielen Stellen sicher einiges leichter macht,
uns an anderen Stellen aber auch zusätzlich herausfordern
kann.
Ich interessiere mich für Menschen, für die Wahrheit,
für Liebe und für Lebenskunst.
Das beinhaltet auch, dass ich meine Traumbilder selbst erschaffe,
mein Leben lebe und lerne von den Menschen,
die ihren eigenen Weg gefunden haben und ihn gehen.
Illusionen lieben wir alle,
das Leben mit all seinen Facetten,
Höhen und Tiefen, lieben die wenigsten,
so scheint mir, und wirkliche Freude an diesem Geschenk
geht auch immer mehr verloren, weil das Ziel
immer mit einem Ende in Verbindung steht.
ENDlich GLÜCKlich!
Aber jedes Ende ist auch ein Beginn und das ist SINNvoll !!!


HERZlich ~ Daniela




Dienstag, 11. August 2015

~ Du tust mir gut ~

Manchmal erkennen wir die Bedeutung bestimmter Worte
erst so viel später, als wir sie gehört oder gelesen haben.
So erging es mir mit dem Satz: "Du tust mir so gut."
Ich glaube jeder von uns kennt Situationen in seinem
Leben, in denen er sich einsam fühlt.
Situationen die uns an uns selbst und manchmal
auch der Menschheit zweifeln lassen.
In solch einer Situation treten vielleicht Menschen in unser Leben,
die uns Freude schenken, einfach, weil sie so sind, wie sie sind.
Die uns ein Lächeln und manchmal sogar ein herzliches Lachen
entlocken können, ganz leicht und ungezwungen.
Menschen, denen wir uns anvertrauen, bei denen
wir das Gefühl haben, sie schon immer zu kennen,
dabei sind sie uns erst vor kurzer Zeit begegnet.
Kennt ihr das auch?
Mir sind hin und wieder einmal solche Menschen begegnet,
darunter gab es einen Menschen, einen ganz besonderen
Menschen. Ein Mensch, dessen Sprache ich auf Anhieb
verstand, dessen Stimmfarbe mir ein wohliges Gefühl
vermittelte, dessen Worte mir so tief ins Herz gingen,
dass mir manchmal unvermittelt die Tränen liefen,
ein Mensch, dessen Blick mir durch Mark und Bein
ging, weil ich das Gefühl hatte, er schaut direkt in meine
Seele. Jemand der mit seinem Lächeln mein Eis zum schmelzen
brachte, mit seinem feinfühligen Interesse,
seiner Wertschätzung, seiner Gabe mich in meinem
Wesen zu erfassen, seinem sensiblen Umgang mit
mir und seiner kristallenen Klarheit, seiner
entwaffnenden Direktheit und seiner Art mich zum Lachen
zu bringen, seiner Wahrhaftigkeit, seinem Perfektionismus,
seiner unbändigen Zuversicht und seiner so bereichernden
Perspektive, die mir so viele neue Möglichkeiten
eröffnete.
Ein Mensch, der wie ein Engel so plötzlich wie er erschien
und seinen Platz in meinem Leben, meinem Herzen hatte
wieder verschwand.
Das Leben geht manchmal merkwürdige Wege,
so kam mir heute, mehr als drei Jahre nach seinem Tod
dieser Satz in den Sinn, wann er ihn sagte, wie
er ihn sagte und die Bedeutung dieser Worte in ihrem
vollen Umfang.
Ich bin Stolz & unglaublich dankbar, für dieses tiefe
Vertrauen, das mir durch diesen Menschen geschenkt
wurde und neben all den anderen tiefen Berührungen,
ist es nach all den Tagen, Monaten und Jahren,
die vergangen sind dieser eine Satz, der mir heute
eine tiefe innere Ruhe schenkte: "Du tust mir gut."
Mehr geht wirklich nicht, als dass sich zwei Menschen
begegnen, die einander gut tun.
Sich begegnen und berühren, so wie sie sind,
weil sie sind.

D a n k e  und  `ne energische Welle in den Himmel! ♥


HERZlich ~ Daniela





Sonntag, 9. August 2015

~ Brennende Liebe ~

Brennende Liebe

Und willst du wissen, warum
So sinnend ich manche Zeit,
Mitunter so töricht und dumm,
So unverzeihlich zerstreut,
Willst wissen auch ohne Gnade,
Was denn so Liebes enthält
die heimlich verschlossene Lade,
An die ich mich öfters gestellt?

Zwei Augen hab' ich gesehn,
Wie der Strahl im Gewässer sich bricht,
Und wo zwei Augen nur stehn,
Da denke ich an ihr Licht.
Ja, als du neulich entwandtest
Die Blume vom blühenden Rain
Und »Oculus Christi« sie nanntest,
Da fielen die Augen mir ein.

Auch gibt's einer Stimme Ton,
Tief, zitternd, wie Hornes Hall,
Die tut's mir völlig zum Hohn,
Sie folget mir überall.
Als jüngst im flimmernden Saale
Mich quälte der Geigen Gegell,
Da hört' ich mit einem Male
Die Stimme im Violoncell.

Auch weiß ich eine Gestalt,
So leicht und kräftig zugleich,
Die schreitet vor mir im Wald
Und gleitet über den Teich;
Ja, als ich eben in Sinnen
Sah über des Mondes Aug'
Einen Wolkenstreifen zerrinnen,
Das war ihre Form, wie ein Rauch.

Und höre, höre zuletzt,
Dort liegt, da drinnen im Schrein,
Ein Tuch mit Blute genetzt,
Das legte ich heimlich hinein.
Er ritzte sich nur an der Schneide,
Als Beeren vom Strauch er mir hieb,
Nun hab' ich sie alle beide,
Sein Blut und meine brennende Lieb'.

~ Annette von Droste-Hülshoff ~


Samstag, 8. August 2015

~ Freundschaft kennt kein Alter ~

Lieber Freund,

ich nenne Dich meinen Freund, weil es mir eine große Freude ist,
Dir begegnet zu sein. Manche Menschen glauben, Erwachsene
und Kinder könnten nicht befreundet sein.
Ich weiss aber, dass es sehr wohl solche Freundschaften gibt.
Als ich selbst noch ein kleines Mädchen war, hatte ich
eine Freundin, die schon uralt war, zumindest haben das alle gesagt,
mir war das damals gar nicht aufgefallen. Klar, meine
Freundin hatte weisse Haare und wild mit mir durch die Gegend
hüpfen konnte sie auch nicht mehr, aber sie konnte die tollsten
Geschichten erzählen und wann immer ich mal traurig war,
weil ich meine Eltern so gar nicht verstehen konnte,
erzählte sie mir eine dieser Geschichten und irgendwie
passten die Geschichten immer so gut zu der jeweiligen
Situation, dass ich mich hinterher nicht mehr so traurig
fühlte, ganz im Gegenteil, manchmal verstand ich die Erwachsenen
sogar ein bisschen.
Manche Dinge, die die Erwachsenen tun, verstand ich allerdings
nicht, dass sie Kriege führen zum Beispiel, dass sie Kinder zwangen
Dinge zu tun, die sie nicht tun wollten, dass manche ständig schimpften
und am schlimmsten fand ich, dass sie einfach nicht zuhören wollten.
Immerzu waren sie mit sich selbst beschäftigt, oder mit dem Leben
anderer Menschen.
Ich verrate Dir, lieber Freund, dass ich das alles heute immer noch nicht
verstehe, obwohl ich Erwachsen bin und mittlerweile eigene Kinder habe.
Manchmal erwische ich mich sogar dabei, dass ich Dinge sage,
die solche Erwachsenen früher einmal gesagt haben und dann trete ich
mir selbst auf den Fuß, oder ich kneife mich kurz um mich zu fragen,
wie das passieren konnte, oder ob ich vielleicht meine Meinung geändert habe.
Weisst Du, manchmal haben Erwachsene sehr viel Angst und sagen
und tun deshalb Dinge, die Kinder nicht verstehen können,
weil sie viel mutiger sind.
Was Erwachsene meines Erachtens aber niemals tun dürfen,
ist Kindern weh zu tun, ihnen das Gefühl zu geben auf dieser Welt,
in ihrer Welt nicht erwünscht zu sein und NIEMALS unter keinen
Umständen, dürfen erwachsene Menschen Kinder als Waffen benutzen
und schon gar nicht, gegen einen Menschen, den diese Kinder auch lieben.
Es ist manchmal echt zum Mäuse melken mit diesen Erwachsenen,
weil sie nie richtig zuhören, können sie eben auch nie verstehen,
wie Kinder sich dann fühlen. Da könnte man wirklich
besser einem Ausserirdischen erklären, wie die Farbe blau schmeckt,
als manchen Erwachsenen zu erklären wie man sich fühlt.
Ich erinnere mich daran, dass Erwachsene zum Beispiel
immer sagen, Kinder sollen aufhören zu weinen,
ich habe mal darüber nachgedacht als ich klein war,
da habe ich nämlich mal am Wasser gespielt und mich an einer Scherbe
verletzt, mein Fuß blutete wie verrückt, es tat gar nicht weh,
aber das viele Blut machte mir Angst und ein wenig schwindelig wurde
mir auch. Ich habe ganz doll geweint, besonders, weil meine Mama
gerade nicht in der Nähe war und ich in einem Krankenwagen
ins Krankenhaus transportiert werden sollte.
Der Notarzt sagte dann ich solle aufhören zu weinen.
Da vergass ich das Blut und auch zu weinen, und wurde furchtbar
wütend, wusste der denn nicht, dass man weinen muss,
wenn einem etwas sehr weh tut und die Mama noch nicht da war?
Hatte der eine Ahnung, wie es sich anfühlt, wenn man Angst
hatte in einer fremden Stadt in ein Krankenhaus zu müssen
und sich Sorgen machte, ob die Mama das auch finden würde.
So ein blöder Notarzt. Niemals wollte ich als Erwachsene
etwas so dummes sagen.
Zum Glück kam dann meine Mama ganz schnell noch rechtzeitig
um mit mir im Krankenwagen zu fahren.
Als Kind fühlt man sich nämlich nur sicher,
in der Gegenwart von Menschen, die einen lieben,
und wer einen liebt, spürt ein Kind ganz genau.
Es gab da so eine nervige Frau, eine Freundin meiner
Mutter, die hat mich als Kind immer mit ihrem ekligen
orangenen Lippenstift geküsst, und mich Süße, Herzchen
und Mausi genannt, puh, das war vielleicht eine Tortur,
ich hatte die nämlich gar nicht lieb und ich wollte der auch
nicht glauben, dass sie mich lieb hat, dann hätte sie nämlich
gehört, dass ich ihr gesagt habe: ICH WILL DAS NICHT!
Kinder müssen sich nämlich von Erwachsenen nicht alles
gefallen lassen und Kinder dürfen auch entscheiden
von wem sie geküsst werden wollen,
wen sie in ihrer Nähe haben wollen und wen nicht.
Das alles fiel mir heute wieder ein, als ich an Dich dachte,
an die Situation in der Du Dich gerade befindest und
dafür möchte ich Dir danken, mein Freund.
Auch und besonders für Dein Vertrauen und
dafür, dass Du mir die Zwickmühle erklärt hast,
die - und da kannst Du Dir ganz sicher sein -
jedes Kind erlebt, das mit Erwachsenen zu tun hat.
Du bist ein großartiger FREUND!
Ich wünsche Dir von Herzen alles Beste und
vor allem L I E B E ohne Ende, für Deinen Weg.

HERZlich ~ Daniela 





Freitag, 7. August 2015

~ "Namaste", "Aloha" und Tschüss! ~

Ich kann sie einfach nicht mehr hören/lesen,
die Glücksboten, Liebesbekunder, die fern ab von allem
was in dieser Welt gerade geschieht, ihre (v)erleuchteten
Patentrezepte und so simpel erscheinenden Weltverbesserungsvorschläge
überall dort kundtun, wo Menschen sich finden lassen,
die sich mit ihren Weichspülbeweihräucherungen besänftigen
und beruhigen lassen, das eigenständige Denken gleich ganz sein lassen,
um jedem, der etwas anders sieht oder gar hinterfragt gleich
Moralpredigten um die Ohren zu hauen, ich will nicht mehr
belehrt werden über Bewertungsfreiheit, die gibt es nämlich nicht,
in dem Augenblick in dem diese Menschen mir weismachen
wollen, ihre Anschauung sei die einzig richtige, bewerten sie ja bereits.
Mir stellen sich mittlerweile in Seminaren die Nackenhaare auf,
wenn ich von jedem Teilnehmer alle 2 Minuten so etwas wie "Namaste" höre.
Ganz dicht gefolgt von der "Aloha" Invasion.
Nicht, dass mich die tiefe Bedeutung dieser Worte 
nicht berühren würde, nur ist es wahrlich interessant, welche Antworten ich so erhalte,
wenn ich die Menschen, die es ständig verwenden nach der Bedeutung und vor
allem ihrer eigenen Notwendigkeit frage, diese Worte ständig zu verwenden.
Meines Erachtens geht die Bedeutung bei dieser Art der Verwendung
unter und aus einem tiefen Gefühlsausdruck der Kulturkreise,
die, die Bedeutung dieser Worte tatsächlich leben wird plötzlich eine Floskel,
die gleich auch mal als Erkennungszeichen für "echte" Spiritualität
benutzt wird, die bei genauerem hinsehen gar nicht spürbar sein kann,
weil die Bedeutung des Wortes nicht einmal erfasst wird.
Es scheint sich da um ein ähnliches Phänomen zu handeln,
wie bei der Fremdwort - und Fachbegriff Verwendung Pseudo - Intellektueller,
die scheinbar diese Art der Kommunikation brauchen, um einer Gruppe
zugehörig zu sein, der sie sich nicht einmal angehörig fühlen,
denn wozu sonst, wäre es nötig mit Fremdworten um sich zu werfen,
die nicht nur aneinandergereit keinen Sinn ergeben, sondern teilweise
völlig deplatziert sind. Ich frage dann immer gern mal nach, wenn ich
mir der Bedeutung des Gehörten nicht sicher bin, und erhalte darauf folgende
Antworten: "Du kennst das Wort nicht? Das kann ich Dir aber auch nicht erklären."
"Das heisst folgendes: ... " und die Aussage ist komplett falsch.

Die erste Antwort allein find ich schon: HÄ?
Du benutzt ein Wort dessen Bedeutung Du nicht erklären kannst???

Und die Zweite Alternative wird mir vielleicht auch immer
ein großes Rätsel bleiben, denn wozu benutze ich Fremdworte,
wenn ich nicht weiss, was sie bedeuten und gehe damit auch
noch das Risiko ein mich komplett zum Affen zu machen,
weil ich möglicherweise mit Menschen zu tun habe,
die diese Worte kennen oder tatsächlich aus eigenem Interesse
und Lernwillen nachschlagen, beziehungsweise googlen, was
es bedeutet ... so etwas soll´s ja auch geben! ;-) 

Mir sind in meinem Leben einige kluge Menschen begegnet,
aber niemand von diesen Menschen, hat sich jemals
so verklärend ausgedrückt, wozu auch?
Sind es nicht häufig gerade diese Menschen, die Freude daran
haben anderen Menschen Sachverhalte zu verdeutlichen?

So kurz nach meiner Auszeit, fällt mir dieser Schein - Wahnsinn
gleich mal wieder in voller Intensität ins Auge und Gehör
und die Frage nach dem Sinn dessen, und was Menschen bereit
sind zu tun, um sich einer Gruppe, einem anderen Menschen
und damit ja auch sich selbst und der Welt zugehörig zu
fühlen, das finde ich tatsächlich alarmierend.
Besonders auch im Kontext zu den neuerlichen Ereignissen
rund um das Flüchtlingsthema und die vermeintliche Zugehörigkeit
zu Gruppen, die sich genau das, nämlich das "unbedingte dazugehören
wollen" manipulativ zu Nutze machen um damit ihren eigenen
Selbsthass, ihr Minderwertigkeitsgefühl zu kompensieren
um Macht auszuüben.

Was das mit "Namaste" und "Aloha" zu tun hat?
Da könnte "man" mal drüber nachdenken, wenn man will & kann!


Danke an Dich, Christina, für die echt bewegende Fragestellung zum Thema!


HERZlich ~ Daniela







Donnerstag, 6. August 2015

~ Leicht beWEGt ~

Kaum aus dem Urlaub zurück sind wie auch schon mit den
Vorereitungen zur bevorstehenden Einschulung beschäftigt.
Die Aufregung beim Schulkind wächst von Tag zu Tag
und nachdem nun die Materialliste so gut wie abgearbeitet ist,
das Kind wunschgemäß festlich eingekleidet ist,
der Schulranzen gepackt ist und die Ferien sich langsam
dem Ende zu neigen, die Spannung steigt,
schiessen mir wieder einmal Veränderungsgedanken durch
den Kopf. Mir war es wichtig so lange wie es uns allen
gut tut so viel Zeit wie möglich mit meinen Kindern zu verbringen,
so ist es immer noch und doch bemerke ich,
wie sich so langsam der Wunsch einstellt wieder ein wenig
mehr Zeit für mich und meine Ziele zu haben.
Toll ist es, wenn sich das irgendwie mit meinem Wunsch,
bei meinen Kindern zu sein vereinbaren lässt.
Ich schreibe, das passt ganz gut und doch würde ich so langsam
auch gern meine Beratertätigkeit ein wenig mehr ausbauen,
an Ideen hapert es da nicht, aber noch an den Umsetzungsmöglichkeiten.
Nun habe ich mir vorgenommen, bis zu den Herbstferien ein Konzept
zu entwickeln, wie sich das alles am Besten miteinander vereinbaren
lässt.
Ich freue mich drauf und darüber,
dass sich in den letzten Tagen spontan so viele schöne Augenblicke
ergaben, mit Menschen, die ich sehr lange nicht gesehen hatte,
oder einfach weil es sich plötzlich so ergeben hat.
Das Leben ist soooo schön, dieser Gedanke ging mir in den
vergangenen Tagen so häufig durch den Kopf und dass es einfach
Zeiten gibt, in denen alles so leicht geschieht,
so unkompliziert und so bereichernd für alle Beteiligten.
Ich weiss, dass es auch wieder mal andere Tage geben
wird und auch das ist gut so, im Augenblick genieße ich
diese Leichtigkeit allerdings sehr und werde mich selbt
immer wieder mal daran erinnern, wie es auch sein kann
und wie ich bin, wenn es eben so ist wie JETZT!

 HERZlich ~ Daniela



Mittwoch, 5. August 2015

~ Lösen oder warten? ~

Seit einiger Zeit schon kommt mir ja immer wieder mal in den Sinn,
dass das mit dem los lassen von ganz allein geschieht, wenn wir einfach
nicht mehr krampfhaft festhalten und dazu gehört auch uns nicht
ständig auf den Gedanken, das Gefühl, die Sache, den Menschen zu fokussieren,
welchen wir loslassen wollen, denn so halte ich ihn ja doch wieder nur fest.
Zunächst kann ich für Augenblicke die Blickrichtung wechseln,
ich kann etwas anderes tun, der Gedanke oder was auch immer es ist
von dem ich mich lösen möchte, verschwindet für eine Weile,
bis er sich mir wieder zeigt, ich ihn erneut kurz ansehen kann,
und möglicherweise eine Veränderung bemerke in meinem Empfinden,
dann kann ich mich wieder lösen von diesem Gedanken oder
mich einmal fragen, was es mir so schwer macht, ihn loszulassen.
Häufig stelle ich dann fest, dass das was ich da aktiv loslassen,
von mir entfernen möchte, ein Teil von mir ist, oder es geworden
ist, damit meine ich zum Beispiel diese unliebsamen Gewohnheiten,
die sich langsam einschleichen. Diese loszulassen ist prinzipiell
ganz einfach, denn letztlich müssen wir sie nur sein lassen,
also etwas nicht mehr tun und stattdessen etwas anderes tun,
etwas das uns lieb ist, uns Freude bereitet, mit ein wenig Disziplin
und Durchhaltevermögen ist das machbar.
Was aber, wenn wir Menschen loslassen wollen,
Menschen die wir einmal sehr gern hatten, die uns im Laufe der Zeit
aber immer fremder werden, die uns einfach nicht mehr gut tun?
Da so höre ich immer wieder, sei das Loslassen ein Prozess.
Aber habe ich diese Menschen nicht bereits losgelassen,
wenn ich spüre, dass sie mir nicht mehr gut tun? Wenn ich
darüber nachdenke, wie ich sie loslassen, mich von ihnen trennen kann?
Und woran halte ich dann in Wahrheit fest? An den Erinnerungen,
den "alten Zeiten", an dem Menschen, der er einmal war,
oder vielleicht auch, der ich einmal war?
Wenn wir losgelassen werden, aber immer weiter festhalten,
an dem Menschen, bei dem wir spüren, dass er sich bereits von uns gelöst hat,
aber immer wieder verkünden, dass wir uns nur wünschen loslassen zu können,
dann haben wir uns doch bereits gelöst. Wir halten nur ständig das Gefühl
fest es eben nicht zu können, wir klammern uns an etwas, das längst
gelöst ist, aus Angst, dass es uns fehlen könnte, was ja auch durchaus sein kann
uns aber in keinster Weise vor Verlusten schützt. Demnach gibt es auch hier
für mich einen Weg, der durch den Schmerz führt.
Wir können in diesem Leben keine Schmerzen verhindern,
wir können auch nicht jedem Schmerz aus dem Weg gehen,
denn selbst oder besonders dann, wenn wir uns isolieren,
von Menschen, wenn wir unsere Gefühle betäuben,
wenn wir alle Hindernisse weiträumig umgehen und wenn
wir Schutzmauern bauen, wir werden dem Schmerz nicht entkommen,
ebensowenig dem Verlust oder dem Tod,
was wir aber in jedem Fall tun, ist uns dem Leben entziehen,
Loslassen geschieht von Selbst, wenn wir es wirklich wollen
und erkennen, was uns gegebenenfalls daran hindert.
Gar nicht so selten werden wir vielleicht dann sehen,
dass ein Prozess lange abgeschlossen ist, wenn wir gerade beginnen,
zu erkennen, dass uns eine Veränderung nötig erscheint.
Wenn ich zum Beispiel bemerke, dass ich in einer Situation
nicht mehr glücklich bin, ich mir vorgenommen habe,
dass ich meiner Freude folge, wenn ich nun weitergehen
müsste und vor mir ein hoher Berg steht, den ich ersteigen müsste
um auf meine Sonnenseite zu gelangen, wenn hinter mit aber die Situation liegt,
die mich unglücklich macht, lass ich sie dann los und überquere den Berg,
obwohl ich nicht genau weiss, ob ich die Sonnenseite jemals erreiche,
oder gehe ich zurück in eine Situation, die mich unglücklich macht und
warte darauf, dass der Berg sich in Luft auflöst?

Was meint ihr?


HERZlich ~ Daniela 



Dienstag, 4. August 2015

~ MeeresGedanken ~

Es gibt wirklich viele Orte, die ich mag, an denen ich mich wohl fühle
und wo ich gerne bin, aber nirgends fühle ich mich so gut und so frei
wie am Meer. Nirgends gelingt es mir mich so intensiv zu spüren
und Klarheit in meine Gedanken zu bringen.
So komme ich auch diesmal mit neuer Kraft zurück.
Es waren nur ein paar Tage, mit den Menschen, die ich so sehr liebe,
und die die Faszination des Meeres, die untergehende Sonne,
die wilden Wellen geniessen und teilen, die mir ein weiteres mal
gezeigt haben wie wichtig diese Auszeiten sind,
woher ich die meiste Kraft schöpfe und wie sich
mit jeder einzelnen Welle, die kommt und sich wieder ins Meer
zurück zieht, Oberflächen verändern, Tiefen sichtbar werden
und der natürliche Lauf der Dinge sichtbar wird.
Wir kamen an, bei rauhem Seegang, es stürmte und die Wellen
wüteten, der Sand peitschte uns um die Beine und beim
Blick auf´s Meer spürte ich gleich wieder diese Freiheit.
Es gibt wirklich nichts schöneres für mich auf dieser Welt,
als in endlose Horizonte zu blicken, dabei dem Rauschen
der Wellen zu lauschen, das mal wilder und mal ganz ruhig
in regelmäßiger weise in mein Ohr dringt.
Auf das Meer zu schauen, welches scheinbar nahtlos
in den Himmel übergeht.
Dabei zuzusehen, wie der Himmel vor mir sich nacheinander,
goldgelb, orange und schliesslich glühend rot verfärbt,
während die Sonne langsam im Meer versinkt.
Ich wende meinen Blick in die andere Richtung und
zwischen zwei Strandlokalen funkelt der volle Mond,
zum Aufgang bereit.
Ich bleibe noch eine Weile dort sitzen, auf einem Sandhügel mit dem
Blick auf´s Meer gerichtet, das etwas später den Mond spiegelt
und in einen Himmel schauend, der mir seine Sterne in vollster Pracht
präsentiert.
"Mama, ist das nicht ein großes Wunder?"
"Ja, das ist es und wir sind ein kleiner Teil davon."

Bewusst wird mir in diesem Augenblick in aller Deutlichkeit,
ich liebe dieses Leben und bin so unfassbar dankbar für
all diese "Zauberaugenblicke" und dafür dass ich mir den Blick
bewahren konnte, oder ihn immer wieder neu öffnen kann,
für diese Momente, die dieses Leben uns schenkt,
wann immer wir dazu bereit sind, sie wahrzunehmen.
Meinen Kindern bin ich aus tiefstem Herzen dankbar,
dass sie mich immer wieder lehren, was leben wirklich
bedeutet und wie leicht es auch gehen kann, wenn wir
mal für einen kurzen Augenblick einfach das tun was
uns gut tut, was wir wirklich tun wollen und den Mut
dafür aufbringen nicht nur zu träumen, sondern unseren
Traum zu leben, so gut es uns eben gelingt.


D A N K E!!!


HERZlich ~ Daniela