Samstag, 30. April 2016

~ Special Friend(s) ~

Befreundet seit Dezember 2013, sagt Facebook. Ich erinnere nicht mehr
so genau, wer von uns beiden die Kontaktanfrage versendete, ich weiss
aber noch ziemlich genau, dass ich ein gutes Gefühl dabei hatte mich
mit ihr zu befreunden. Begegnet sind wir uns in einer besonderen FB-Gruppe,
in der Anhand der dort geposteten Musik und den dazu geschriebenen Aussagen,
Kommentaren und Selbstdarstellungsneurosen ziemlich schnell klar war,
mit wem man gut kann und mit wem eben nicht so.
Was mich an diesem Menschen, dieser Frau faszinierte?
Sie war einfach "echt"! So nahm ich sie wahr, in ihrer klaren Abgrenzung
von den meisten Schubladen, in die man sie gern hineinmanövrieren wollte,
aufgrund ihres Musikgeschmacks, ihrer Profilbilder, ihrer manchmal recht
frech anmutenden Kommentare oder ihrer gefühlvollen Art, die für die meisten
scheinbar nicht so recht ins Bild (die Schublade) passten. Ich fand sie interessant,
genau deshalb. Sie hatte auch ein Bild von mir, wie ich ein wenig später
erfahren durfte und zwar eines, das mir schon sehr häufig begegnet ist in meinem
Leben, das der (ich muss mal nachdenken, ob ich es noch hinbekomme)
"schönen, intelektuellen Edeltussi ". Ich muss immernoch ein wenig Lachen,
wenn ich daran denke, wie cool und selbstverständlich sie mir dieses Bild vor die
Füße geknallt hat. Ich glaube, das war der Augenblick, als ich das erste Mal
dachte, die könnte meine Freundin werden. "Aber Du bist gar nicht so, wie
Du auf den ersten Blick wirkst!" Nö, das bin ich wahscheinlich nicht,
aber wer sich natürlich von Oberflächlichkeiten leiten lässt und aufgrunddessen
kategorisierende Bilder entwirft, der wird entweder überrascht sein, tief enttäuscht,
oder sich die Mühe machen mich als Mensch kennenzulernen, in all meinen Facetten.
Das hat sie gemacht und zwar auf eine sehr bereichernde Weise.
Wir haben viel geschrieben, telefoniert, zusammen gelacht, auch mal geweint,
waren (edel)zickig und wütend & wir waren füreinander da, haben einander
zugehört und unsere ganz andere Sichtweise miteinander geteilt. Das hat
mir sehr oft sehr gut getan. Nun wollten wir uns treffen, mehr als 2 Jahre
nach unserem ersten Kontakt und ich wurde schon ein wenig nervös.
Mittlerweile ist mir ja klar, dass wir alle uns Bilder von Menschen machen
und da kann so eine Begegnung hin und wieder schon mal desillusionieren.
Was mich besonders nervös werden liess, war der Gedanke daran, dass meine
Freundin mir immer wieder mal mitteilte, dass ich für sie "perfekt" sei.
Da ich aber Welten entfernt bin von perfekt und mich solche Fremdbilder
gern mal aus der Ruhe bringen, dachte ich, es könnte für sie ein wenig
enttäuschend werden. Ich selbst rechnete mit einer lebendigen, lustigen,
und offenen Person und war super gespannt, ob mein Bild von ihr,
dem entsprach, wie sie wirklich ist. Unsere erste Begegnung war so herzlich
& unfassbar unkompliziert. Wir verbrachten ein paar herrliche Tage miteinander,
lachten, ich weinte auch mal und wir (das überraschte mich wirklich) konnten auch
wunderbar mal einen Augenblick gemeinsam schweigen. Diese Seite an ihr, die Ruhige,
hatte ich nicht auf dem Schirm, weil sie über unsere bisherigen Kommunikationskanäle
irgendwie unterging. Ich hätte mir vorher nicht vorstellen können,
dass wir gemeinsam eine so unbeschwerte Zeit verbringen würden,
dass es sich so anfühlen könnte, als würden wir uns schon sehr lange kennen.
Wir mögen die gleiche Musik, wir haben ein ähnliches Empfinden für Menschen
und Situationen und jede von uns lebt ihr Leben auf ihre eigene Art & Weise,
so unabhängig wie möglich und immer mehr so wie es UNS gut tut,
das und die damit verbundenen Erfahrungen mag dazu beitragen, dass wir
uns verstehen. Aber wir geben uns noch etwas und zwar die Möglichkeit
zu sein, wer wir sind, zu sehen wer wir sind, und wertgeschätzt zu sein,
für wer wir sind. Das ist weder alltäglich noch selbstverständlich,
auch nicht die Fähigkeit unbequeme Wahrheiten zu äussern
und der Freundin auch mal den "Kopf zu waschen."

Das, liebe Freundin (ich spreche sie ab jetzt mal persönlich an) hast Du drauf,
besonders in Situationen, die mir impulsiver Weise auch mal entgleiten
könnten. Danke Dir von Herzen dafür und für so vieles mehr.
Bevor wir uns trafen, fand ich Dich super, ich hatte Lust (Du weisst, das kommt
äusserst selten bis nie vor) einen Menschen zu treffen, der mir im Internet begegnet ist,
und jetzt hab ich Dich in mein Herz geschlossen. Ich bin nicht perfekt, das weisst
Du jetzt, umso schöner, dass ich es auch nicht sein muss, weil Du mich magst,
wie ich bin, mit runden Ecken & scharfen Kanten! ;-) So manche Welle
haben wir mittlerweile gemeinsam getanzt. Für die nachbarschaftliche Völkerverständigung
haben wir auch so einiges getan. Mit Dir macht das Freude! Du bist ein ganz
besonderer Mensch, eine wunderbare Mutter, eine interessante Frau, mit
Dir mag ich Pferde stehlen, mal wieder ungeschminkt und übernächtigt am
Küchentisch sitzen und Pläne schmieden und am allerliebsten mag ich
Dich umarmen & Dir dafür danken, dass Du meine Freundin bist.

Ich freue mich wie verrückt auf unsere nächste Begegnung und
wünsche UNS, dass wir uns noch viele Jahre begleiten.

Ein herzliches HÜÜÜPF* für Dich!


Alles Liebe ~ Daniela


... und weil´s die Musik war, die uns von Beginn an verbunden hat,
ist das hier FÜR Dich & UNS ...  irgendwie!
https://www.youtube.com/watch?v=KqHRbbrvuoM




Montag, 25. April 2016

~ Angst vor Widersprüchlichkeit? ~

Manchmal kommt es mir so vor, als wäre das einzige wovor wir
Menschen wirklich Angst haben, die Angst vor uns selbst.
Vor unseren Abgründen und viel schlimmer, sogar vor dem was
wir zu tun oder zu leben im Stande wären, wenn wir uns alle großartigen,
selbstverständlichen und einzigartigen Fähigkeiten zu leben
und auszudrücken erlauben würden. Mir erscheint es häufig, als
würden einige von uns sich immer wieder selbst im Wege stehen.
Wir flüchten. Konsumieren Gedanken und Gefühle, um auch bloß
nicht in Kontakt zu kommen mit den Gedanken und Gefühlen, die uns
wirklich antreiben. Wir halten uns zurück in zwischenmenschlichen
Begegnungen, machen unser Verhalten abhängig davon, mit wem wir gerade
zu tun haben, begrenzen uns selbst. Nehmen uns die Möglichkeit,
einfach auch mal widersprüchlich zu sein, widersprüchlich zu leben, weil es
so unbequem ist, nicht irgendwelche Normen zu bedienen.
Ich mach da nicht mehr mit. Und nein, ich schreibe das nicht zum ersten Mal.
Ich werde solche Themen immer wieder beschreiben, solange es mir nötig
erscheint zu differenzieren. Gegensätze sind nur dann widersprüchlich,
solange ich sie gelten lasse und mir persönlich fiel es schon immer eher schwer
zu verstehen, dass es nur eine Wahrheit geben soll, die gut ist und das Gegenteil
davon gleich schlecht sein soll, nur weil es vielleicht nicht meiner Wahrheit entspricht.
Ebenso wenig leuchtet mir ein warum bestimmte Dinge (Berufe, Gruppen,
Freizeitbeschäftigungen,Menschen) automatisch andere ausschliessen sollten,
einfach, weil es scheinbar nicht dazupasst im allgemeinen Verständnis.
Wir alle sind doch höchst individuelle Wesen, und
ich wage zu behaupten, dass wir alle widersprüchlich sind und leben, besonders
übrigens die Menschen, die das ständig kategorisch ausschliessen.
Lieber scheinen wir im verborgenen davon zu träumen ein Leben
zu gestalten, wie es uns wirklich gefällt, als tatsächlich auch mal den Mut
zu haben, die widersprüchlichen Facetten unserer Persönlichkeit zu leben.
Nur weil ich ein relativ unangepasstes Leben lebe, heisst es doch nicht automatisch,
dass ich alle Dinge, die andere Menschen für angepasst halten aus meinem Leben
ausschliessen muss, oder umgekehrt. Es gibt unzählige Möglichkeiten unser
Leben zu gestalten, alle Facetten unserer Persönlichkeit in unser Leben zu
integrieren. Das einzige was mir mittlerweile große Angst macht, ist die Bereitschaft
der meisten Menschen ständig in entweder oder Kategorien zu denken,
sich selbst zu begrenzen, um bloss nicht aufzufallen in einer Gesellschaft,
oder eben genau das umgekehrte Extrem, nämlich zwanghaft "anders" sein zu wollen.
Wozu soll das gut sein?
Ich frage mich immer häufiger, wie wir Menschen eigentlich auch
nur daran denken können, friedvoll nebeneinander oder gar miteinander
zu existieren, wenn wir nicht einmal in der Lage sind uns selbst in all
unseren Facetten anzunehmen, wie wir sind, inklusive der Widersprüche,
die wir alle in uns vereinen und der neurotischen Angst davor, falsch
gesehen, falsch verstanden und falsch wahrgenommen zu werden,
darauf haben wir alle nämlich nicht den geringsten Einfluss, wie andere
Menschen uns wahrnehmen (wollen oder können).

Alles Liebe ~ Daniela ~



Dienstag, 19. April 2016

~ Multitasking - Segen oder Fluch? ~

Danke, wem auch immer, dass er mir die Fähigkeit des Multitaskings geschenkt hat,
wahrscheinlich bin ich´s selbst Schuld, demnach lasse ich das mit dem Fluch
lieber mal, wobei sich selbst verfluchen wäre ja auch mal eine interessante
Möglichkeit.
Wie sich aus dem ersten Satz lesen lässt, ist es wohl beides.
Segen, weil es mir erlaubt mehrere Dinge gleichzeitig zu tun, nebenbei noch
das wichtigste im Kopf zu behalten und den Terminplan zum Beispiel meiner
Kinder zu organisieren, neben dem eigenen und unter Umständen auch dem einiger
anderer Menschen in meinem Umfeld.
Kurz einen Blog zu schreiben, während das Brot im Ofen backt, welches in
30 Minuten fertig sein muss, weil dann das Kind darauf wartet abgeholt zu werden,
und weitere 30 Minuten später ein Telefontermin ansteht, der Hund wird kurzerhand
mitgenommen und die Salate für´s spätere Grillen sollten auch noch einmal
abgeschmeckt werden.
Völlig unspektakulär, ODER?
Unspektakulär ist es und mir so in Fleisch und Blut übergegangen, dass ich
mich hin und wieder mal daran erinnern muss, dass es gut ist, all diesen
vermeintlich alltäglichen (ups* es ist ja Sonntag) Aufgaben meine volle
Aufmerksamkeit zu schenken, denn sonst und nun kommen wir mal zum
Fluch, passiert es leicht, dass ich noch schnell `nen Botengang für den gebrechlichen
Nachbarn, ein Anschreiben für die Bekannte oder die Beaufsichtigung eines Nachbarkindes
dazwischenschiebe. All das macht mir nämlich überhaupt keine Umstände.
Nicht einmal, nachdem ich gelernt habe, dass ein bestimmtes "Nein!" an der richtigen
Stelle unabdingbar ist, um nicht ständig unter Strom zu stehen.
Wie häufig passiert es Euch, dass ihr unzählige Dinge gleichzeitig tut
und am Ende des Tages feststellt, dass die wie automatisch so nebenbei
gelaufen sind? Diesen Blog übrigens habe ich nun zwei Tage halbfertig
gelassen und mich heute, nachdem ich wirklich Zeit habe, mich ausschliesslich darauf zu
konzentrieren  wieder aufgenommen.
Multitasking, ein Segen, der es mir ermöglicht in dieser rasanten Zeit zu agieren,
und all die Dinge, die ein jeder von uns so täglich zu regeln hat, schnell
zu erledigen und ein Fluch, weil es mir häufig nicht gelingt der Tätigkeit,
den Augenblicken, die gerade passieren meine volle Aufmerksamkeit zu widmen.
Erinnern wir uns hin und wieder daran, dass LEBEN auch bedeutet sich
einmal herauszunehmen, aus dem turbulenten Alltagsgeschehen und uns
den Augenblicken, den Menschen, den Handlungen ganz bewusst zu widmen,
die gerade dran sind.

Alles Liebe ~ Daniela



Mittwoch, 13. April 2016

~ Bestimmt unbestimmbar! ~

Manchmal braucht es ja einen Anstoß, eine Inspiration, um sich mit Themen
zu befassen, die wir entweder bereits abgehandelt hatten, oder bis jetzt
eben noch gar nicht bedacht hatten. Bei mir war es in den letzten Tagen,
ein Film, (ja tatsächlich, sogar die können hin und wieder Fragen aufwerfen bei
mir).
Die erste Frage, die ich mir diesbezüglich stellte, war nämlich die Frage
nach der Kategorie. Ein "Science Fiction" Film, der sich mir neben einigen
überzeichneten und effektvollen Bildern in seiner Handlung als ziemlich
nah an der Realität darstellte. Meiner Realität, so wie ich sie erlebe.
Wie eigentlich immer, wenn mich etwas sehr erreicht, ging es um Menschen,
um Systeme, in denen wir leben, denen wir uns zugehörig fühlen, und
vor allen Dingen um die Frage, wer diese Menschen sind, nach welchen
Beweggründen sie ihre Entscheidungen treffen.

Zunächst einmal habe ich noch nie einen Menschen getroffen, der sich nicht
einem System anschließt. Was ich allerdings ernüchternderweise feststelle
ist, dass es meistens die selbsternannten "Systemgegner" sind, die in
einem Subsystem dieses Systems gegen das sie sich auflehnen komplett aufgehen.
Ungeachtet dessen, dass auch dieses Subsystem abhängig ist von dem System,
dass sie zu bekämpfen versuchen, denn wogegen sollten sie sich auflehnen,
wenn es das System nicht geben würde? Wohin würden sie ihre Energien dann
leiten? In das Subsystem, das dann zum neuen System würde, das Menschen
vorgaukelt die einzige Wahrheit zu sein???

Wir alle gehören automatisch einem System an, wir werden hineingeboren
in Familien, in eine Gesellschaft, in ein soziales Gefüge, das uns gleichermaßen
prägt und  konditioniert. Offensichtlich können sich aber nicht alle an dieses
System anpassen, sich einfügen und diese Systeme mittragen. Wie auch,
wenn wir Menschen sind, die fühlen können, die des Denkens mächtig sind
und deren innerer Motor Selbstentwicklung ist?

Nun beginnen wir vielleicht innerhalb dieses Systems nach
Systemen zu suchen, denen wir uns zugehörig fühlen können,
bilden Interessengemeinschaften, die zum Beispiel auf Einstellungen,
Musik oder Ideologien beruhen. Hier findet so mancher ein System,
dem er sich zugehörig fühlen kann, in dem er die Rolle bekleidet,
die ihm gefällt oder zugewiesen wurde. Damit könnte ja dann alles gut sein,
oder? Happy Ends, das ist doch wonach wir uns alle sehnen, oder?

Das Leben bleibt nur nicht stehen, Menschen entwickeln sich weiter,
die meisten zumindest und werden sich im Laufe der Zeit bewusst
darüber, dass sie sich wieder in einem System befinden, welches irgendwelchen
Regeln und Normen folgt. Welches sich über bestimmte innere oder äußere
Erkennungszeichen definiert und letztlich bestimmte Teile unseres Wesens
begrenzt oder negiert. Anpassung ist hier gefragt und das tun wir dann
auch ganz bereitwillig, oder? Schliesslich haben wir ja jetzt hier
einen Platz gefunden, möglicherweise sind wir sogar wer, innerhalb
dieses Gefüges, da kann man dann ja auch schonmal verdrängen,
dass man eigentlich tut, was man an anderen, denen da oben,
oder denen da unten so hasst, denn WIR machen das schliesslich
ganz anders, unter anderen Bedingungen, mit anderen Beweggründen und
die sind natürlich lupenrein und glasklar, zumindest solange wir uns
selbst weismachen wollen, dass es so ist.

Was aber, wenn das nicht geht? Was wenn wir immer wieder feststellen,
dass wir im Laufe der Zeit an den gleichen Begrenzungen landen?
Was wenn uns bewusst ist, dass wir alle automatisch Teil eines Systems sind,
und das alle Bemühungen neue Systeme zu erschaffen, einzig dem Ziel
folgen uns ein soziales Gefüge zu bauen, das uns dient bis es uns begrenzt?

Was wenn wir begreifen, dass jeder Mensch ein eigenes System ist,
das bestimmten Regeln und Normen folgt, was wenn wir beginnen,
zunächst einmal genau diese zu hinterfragen und dabei feststellen,
dass wir häufig von Automatismen gesteuert, von längst überholten
Denkmustern geleitet REAGIEREN. Was wenn wir unser Wertesystem
hin und wieder mal hinterfragen und erneuern und beginnen danach
zu HANDELN?

Auch dann sind wir automatisch ein eigenes System, Teil übergeordneter 
Systeme. Nur sind wir uns darüber bewusst, dass wir es sind.
Möglicherweise wird uns dabei auch klar, dass es unsere Bestimmung
ist unbestimmbar zu sein und dennoch Persönlichkeitsanteile zu
bestimmen und integrieren.
Ausgehend davon, dass wir alle in unterschiedlichem Maße alle
Wesenszüge in uns tragen, wozu begrenzen wir uns nur
auf ein Minimum, auf die Seiten, die von dem System in
dem wir uns gerade befinden gewünscht werden, oder vorausgesetzt,
um ein Teil davon zu sein?

Meines Erachtens steckt dahinter eine basale Angst, nämlich
die nicht mehr Teil eines sozialen Gefüges zu sein, oder Teil eines
Systems zu sein, das man ablehnt, dessen Mitglied man automatisch
ist, einfach weil man lebt. So schaffen wir uns Alternativsysteme
und leben glücklich & angstfrei bis ans Ende ... ODER?


Alles Liebe ~ Daniela ~ 




 

Montag, 11. April 2016

~ Wenn es nicht befreit, ist es keine Liebe!? ~

Wenn es nicht befreit ist es keine Liebe!
Einer dieser Sätze, die für mich beinah schon so etwas wie ein Wegweiser
geworden sind, eine Überzeugung, ein Gedanke, ein Gefühl,
das es mir zu jeder Zeit erlaubt, mich zu orientieren.
Wer seiner Freude folgt, sein Leben ausrichtet auf Entfaltung,
persönliches Wachstum und dessen Wunsch es ist, dass jeder Mensch,
in sich die Fähigkeit entwickelt, Schöpfer seiner eigenen Welt zu sein,
sich ebenfalls zu entfalten und sich einen Weg der Freude, ein Leben
im Bewusstsein der eigenen Wünsche und Ziele zu schaffen,
der kommt einfach nicht drumrum sich irgendwann mit der "Liebe"
zu beschäftigen, als sich zu fragen, was Liebe ist, wie sie sich für
mich anfühlt und letztlich ob sie sich tatsächlich definieren lässt,
begrenzen in Worten oder Gedankenkonstrukten.
Ich habe vor ein paar Tagen gelesen, dass es gar nicht so wenige
Menschen gibt, die Gefühle denken. Geht denn sowas? Ein Gefühl
ist doch ein Gefühl, war mein erster Gedanke dazu, der mich auch gleich
ein wenig schmunzeln liess. Klar, lassen sich Gefühle denken, das weiss ich
ziemlich genau, aus eigener Erfahrung, aber auch durch meine tägliche
Beobachtung der Menschen um mich herum. Sie lassen sich sogar
wunderbar herbeidenken, wegdenken, zerdenken. Ich kann mir also
ein Gefühl denken, und dann werde ich es spüren, ich kann es in Beziehung
setzen zu meiner Lebenssituation und daran glauben, dass es wirklich damit zu
tun hat. Das kann ich mitunter Jahrzehnte tun und mich damit in eine Situation
bringen, die alles andere als befreiend ist, mich mit Menschen umgeben,
deren Anwesenheit in meinem Leben auf vielem gründet, aber sicher
nicht auf einem Gefühl. Nun ist Liebe für mich mehr als ein Gefühl,
es ist eine Lebenseinstellung, um mal all die mehr oder weniger mystifizierenden,
romantisierenden und begrenzenden Vorstellungen von dem was Liebe zu sein
habe unbeachtet zu lassen. "Um einen anderen Menschen zu lieben, musst Du erstmal
Dich selbst lieben." Kennt ihr auch alle, diesen Satz, oder? Ich finde er ist quatsch.
Ich kann einen Menschen, ein Tier, die Natur, mein Leben auch lieben, wenn ich
mich nicht vollumfänglich selbst lieben kann. Oder andersherum, vielleicht lerne
ich durch diese Liebe ja sogar einen weiteren Teil von mir zu lieben und wenn nicht,
dann kann ich vielleicht auch einfach mal annehmen, dass es mir nicht gelingt,
schliesslich befinde ich mich während ich lebe in einem ständigen Prozess des
Werdens. Was ich allerdings brauche, ist meine Liebesfähigkeit, die Bereitschaft,
mich auf ein Leben einzulassen, dass diesem Weg der Freude, des Wachstums,
der Entfaltung folgt. Das wird mir allerdings nicht oder nur mäßig gelingen,
wenn ich permanent Gefühle herbei oder wegdenke.
Wir alle tragen die Fähigkeit in uns zu lieben, viele von uns spüren den
"Wind" des Werdens, fühlen sich angezogen durch die Freiheit, das "gute Gefühl"
der Bewegung, doch nicht jeder traut sich diesen Weg in voller Konsequenz zu gehen.
"Kein Mensch, der spürt, dass sein Leben vom "sich entfalten" "sich ausdehnen" handelt,
wird es an einem Ort mit Menschen aushalten, der/die ihn am wachsen hindert/n."
Ich weiss nicht, ob es jemals einen Satz gegeben hat, der mich so sehr erreicht hat,
wie dieser. Ich weiss auch nicht, ob ihr dieses unbestimmte Gefühl der Beklemmung kennt,
dass sich psychisch wie physisch auf so viele unterschiedliche Weisen zeigt,
aber ich weiss, dass es wahr ist: Wir alle sind nicht auf dieser Welt um zu leiden,
um begrenzt zu werden oder uns selbst und andere zu begrenzen. Wir alle sind aber
in unterschiedlichem Maße leidensfähig, sogar leidenswillig und einigen von
uns ist genau dieses Leid, im Umkehrschluss der Motor, dem eigenen Leben
in der Konsequenz die Richtung zu geben, in die es naturgemäß geht.
Ein ewiges Werden und Vergehen. Und wieder kommt mir als erstes
das Bild der Wellen in den Sinn, ich kann sie lieben, die Wellen, die manchmal
fast ruhige See, die Sturmfluten, den Ozean so wie er ist, oder ich kann versuchen
dagegen anzukämpfen, die Wellen zu stoppen, die ruhige See zu bewegen,
ob mir das allerdings gelingen wird, wage ich stark zu bezweifeln und wozu
auch die Natur in ihren Bewegungsabläufen manipulieren?
Wenn ich das Leben liebe, liebe ich es in allen Facetten, wenn ich die Natur liebe,
liebe ich auch das Vergehen und das Werden und wenn ich Menschen liebe,
dann liebe ich den Menschen in seiner Ganzheit, die Einzelheiten mögen sein,
wie sie wollen. Liebe ist demnach auch immer eine Entscheidung!
Eine Entscheidung die befreit, sowohl von Sicherheits, und Kontrollillusionen,
als auch von Allmachtsphantasien.
Liebe zwischen Menschen begrenzt nicht, ganz im Gegenteil, sie bereichert
und befreit, wenn wir sie lassen.


Alles LIEBE ~ Daniela ~




Montag, 4. April 2016

~ Definitionen, Werte & Haltungen ~

Sich selbst klar zu positionieren, ist nicht gerade die leichteste Übung.
Das weiss ich aus eigener Erfahrung und lerne ich immer wieder
auch an und mit Menschen.
Zunächst einmal könnte es daran liegen, dass wir um eine
klare Haltung zu etwas/jemandem haben zu können zunächst
einmal wissen müssten, was uns wirklich wichtig ist.
Wir müssten in Kontakt sein, mit unseren Werten, unseren Bedürfnissen
und ziemlich genau wissen, was wir wollen.
Besonders in Bezug auf Menschen ist das scheinbar schwierig, haben
viele von uns doch scheinbar die Illusion der Bewertungs/Urteilsfreiheit,
scheinbar aufgesogen. "Wir müssen doch die Menschen so nehmen wie
sie sind." Stimmt. Jedoch gilt das auch und erster Linie für uns selbst.
Um andere Menschen nehmen oder besser lassen zu können,
wie sie sind, macht es Sinn zunächst einmal uns selbst zu lassen
wie und wer wir sind, schnellstens einmal herauszufinden, was uns
wirklich ausmacht und auch so zu bleiben, wenn etwas anderes von uns
erwartet wird. Auf diesem Wege werden wir dann früher oder später
feststellen, dass einen Menschen zu lassen wie er ist, auch bedeuten
kann, dass sich Wege unter Umständen trennen müssen, weil Menschen
eben verschieden sind, weil Werte miteinander kollidieren, weil die Freiheit
eines anderen Menschen meine eigene Freiheit einschränkt.
Man kann sich auch mal aus dem Weg gehen, oder?
Wir sind nicht gezwungen mit jedem Menschen auf dieser Welt auszukommen,
es sei denn wir nötigen uns selbst dazu, es wird uns aber paradoxerweise leichter
gelingen mit anderen Menschen auszukommen, wenn wir sie einfach lassen.
Wir alle sind soziale Wesen und damit automatisch geneigt uns mit anderen
Menschen zu verbinden. Wir alle bringen ein bestimmtes Maß an Anpassungsfähigkeit
mit, die wir alle auch brauchen zum leben in dieser Welt, aber wenn wir die
meiste Zeit damit beschäftigt sind uns zu fragen, was welcher Mensch von
uns erwartet und versuchen ihm genau das zu geben, tun wir eines mit
ziemlicher Sicherheit, nämlich uns selbst verbiegen.
Es wird keinen Menschen geben, der unser Wertesystem in vollem
Umfang teilt, der haargenau das gleiche will, vom Leben, von einer
zwischenmenschlichen Beziehung und dann auch gleich noch unsere
Bedürfnisse erfüllt, ohne sich selbst einschränken zu müssen
und genau hier liegt doch auch die Herausforderung, die Bereicherung,
das MITEINANDER sein, herauszufinden, zu lernen und ein gutes Maß
zu finden zwischen Geben und Nehmen, Nähe und Distanz, Freiheit und
Verbindlichkeit. "Es darf doch auch leicht gehen!" höre ich immer wieder
in diesem Zusammenhang. Ja, das darf es und alles geht leicht, nachdem
es schwierig war. Oder anders, jeder Kontakt zwischen Menschen,
die sich begegnen, wie sie sind ist auch ein gemeinsames lernen,
ein ausloten und bestenfalls eben ein aneinander und temporär miteinander
wachsen. Das gilt für jede zwischenmenschliche Beziehung unabhängig
davon, ob sie freundschaftlicher, beruflicher Natur ist, oder aber auch
für Liebesbeziehungen. "Umgebe Dich mit Menschen, die eine
ähnliche Definition von "normal" haben, das macht den Umgang miteinander
erheblich leichter!" riet mir vor ein paar Jahren ein sehr guter Freund.
Damals erschien mir dieser Satz irgendwie komisch, erstens konnte
ich nicht einmal genau erkennen, was für mich eigentlich "normal" bedeutet,
und zweitens sah ich mich mit meiner Definition von "normal", als ich sie
dann tatsächlich einmal ausformuliert hatte auf einer einsamen Insel
irgendwo zwischen den Ozeanen. Die Zeit hat mir allerdings sehr deutlich
gemacht, dass von dem Zeitpunkt an, als mir klar wurde, was ich will,
was ich brauche und welche Werte zu mir und meinem Leben gehören,
Schritt für Schritt auch mein Umfeld veränderte. Einige Menschen kollidierten
plötzlich ganz offensichtlich mit meinem Wertesystem, was bei manchen dazu
beitrug, dass sie sich durch mich irgendwie provoziert fühlten, von denen
verabschiedete ich mich über kurz oder lang, andere kollidierten ebenfalls,
liessen mich aber einfach. Diese konnte auch ich lassen, mit ihren Werten und
Bedürfnissen, die zu erfüllen eben nicht meine Aufgabe ist, und ihre umgekehrt
auch nicht. Einige meiner Verbindungen, wurden dadurch tiefer, weil scheinbar
etwas, das schon immer da war mit meiner eigenen und klaren Positionierung
greifbarer wurde. Und immer wieder begegnen mir neue Menschen,
entfaltet sich mein System, das ich nun immer wieder und viel bewusster
hinterfrage. Begegnungen finden auf anderen Ebenen statt und haben eine
ganz andere Qualität. Ich muss nicht jedem Menschen gefallen und nicht jeder
Mensch muss mir gefallen. Ich muss nicht zwingend zu  - was auch immer -
dazugehören oder hineinpassen und doch spüre ich eine viel deutlichere
Verbundenheit zu den Menschen, die mir begegnen auf meinem Weg,
weil ich viel weniger abhängig von den Bedürfnissen und Erwartungen
anderer Menschen bin.
Was mir persönlich wiederum eine immense Freiheit gibt im Umgang
mit mir selbst & den Menschen!

Alles Liebe ~ Daniela ~


Sonntag, 3. April 2016

~ Plötzlich war es still ... ~

...
Plötzlich war es still.
Nach all den Beileidsbekundungen, den sensationsgierigen Nachfragen,
der Betroffenheit. Sie fragte sich, ob die Menschen aufgehört hatten an ihn
zu denken, ob dieses alte Sprichwort, das sie schon immer für unwahr gehalten
hatte doch auf die meisten Menschen zutraf? "Aus den Augen aus dem Sinn!"
Andererseits, was blieb noch zu sagen? Zu tun? Er war tot.
Dieses beklemmende Gefühl, das ihr fast den Brustkorb zu erdrücken schien,
wann immer sie es realisierte - tot - gestorben, einfach so.
Es war nicht fair. Aber wer hatte schon gesagt, dass dieses Leben fair ist.
Ihre Gedanken kreisten immer wieder um ihre erste Begegnung,
das Aufeinandertreffen zweier Menschen, die sich weder gesucht hatten,
noch auf eine solche Begegnung vorbereitet waren.
Sie wusste nicht einmal mehr, ob sie sich gewünscht hätte ihm zu
begegnen, wenn sie vorher gewusst hätte, wie abrupt, wie schrecklich,
wie schmerzvoll diese Begegnung enden würde.
Wir alle wissen, dass wir einmal sterben müssen und wir alle haben weniger Einfluss
auf den Todeszeitpunkt, als es uns lieb ist und dennoch, so dachte sie,
überfällt der Tod manche Menschen mit einer so eiskalten Grausamkeit,
dass es sie wieder erschaudern liess. "Hast Du es denn nicht geahnt? Hat
man denn vorher keine Veränderung bemerkt? Es muss doch Anhaltspunkte gegeben
haben." Sie hatte genug von diesen Fragen und Andeutungen.
Natürlich liess sich in der Rückbetrachtung, die eine oder andere Situation
finden, der man jetzt, im Nachhinein eine Bedeutung entnehmen konnte,
die auf einen Abschied hindeuteten. Ja, es waren merkwürdige Dinge geschehen,
in den Tagen vor seinem Tod und ja, sie hatte ein unruhiges Gefühl
bei all den Merkwürdigkeiten, die sich aber auch irgendwie in seine
neue Lebensplanung einordnen liessen. Ja, sie hatte in den letzten
Tagen eine Stimme gehört, die immer kraftloser schien und sie hatte
unzählige Male nachgefragt, ob alles in Ordnung sei bei und mit ihm.
Er sei müde, hatte er gesagt, einfach müde und er freue sich auf
die bevorstehende Zeit, das Abenteuer, das auf ihn warte, ein weiterer
Schritt in Richtung seiner Vision. Hätte sie noch aufmerksamer sein müssen,
und hätte sie irgendetwas verhindern können? Sie zermaterte sich ihr Hirn,
während ihr wieder einmal unvermittelt Tränen über ihre Wangen liefen.
Ja, sie hätte sich gewünscht ihm zu begegnen, trotz und gerade wegen
all dieser Geschehnisse. Sie erinnerte sich an eines ihrer ersten Telefonate,
ein Telefonat, das eine solche Vertrautheit entstehen liess, dass sie sich
später, als das Gespräch beendet war noch fragte, wie es sein konnte,
dass zwei sich fremde Menschen, die ganz offensichtlich lieber kryptisch, in Metaphern
und nicht ganz eindeutig kommunizierten, sich so offen und klar begegnen konnten.
"Ich glaube, wir können etwas füreinander tun, was genau, zeigt sich in der Zeit."

...

~ Daniela Buchholz, 02 April 2016 ~