Freitag, 8. Juli 2016

~ Spuren ~

Schreibt sie noch? Wird es weiterhin Blogs von ihr geben?
Das mag sich der Eine oder die Andere von Euch in den letzten Wochen
möglicherweise gefragt haben. Ehrlich gesagt habe ich es mich selbst sehr
ausgiebig gefragt, während ich mich andererseits mal auf etwas ganz anderes
konzentriert habe, nämlich mein Leben ausserhalb des Internets.
Dazu gehörte auch eine sehr geringe Facebookaktivität, und geschrieben
habe ich größtenteils mit einem Stift auf Papier, was auch mal wieder
eine interessante Erfahrung war.
Also, sie schreibt noch und zumindest gibt es nun einen neuen Blog,
und zwar diesen. Bewegt dazu hat mich ein Satz, den ich vor ein paar Tagen zu einem sehr
besonderen Menschen gesagt habe, ohne vorher darüber nachzudenken.
Dem zugrunde lag ein Gefühl, das sich seit mehreren Wochen ziemlich unbestimmt
in mir regte. "Ich habe das Gefühl einen Lebensabschnitt beendet zu haben,
der neue hat längst begonnen und so wirklich realisiere ich das eigentlich erst
jetzt. Zum ersten Mal in meinem Leben weiss ich genau, was ich will. Ich kenne
meine Werte, ich weiss was ich brauche und ich fühle mich frei. Unabhängig
von den Erwartungen anderer Menschen. Ich weiss, was mich glücklich macht
und bin in der Lage mein Leben so zu gestalten, dass diese glücklichen Augenblicke
viel Platz darin finden. Wenn es mir mal nicht gelingt, weiss ich, dass auch
diese Momente oder Phasen zu dem Leben gehören, das ich so liebe,
mein Leben." So fühlt es sich gerade für mich an.
Irgendwie so, als wäre ich in einen alten VW-Bus gestiegen und losgefahren,
mit dem Ziel irgendwann am Meer anzukommen und dabei den Weg
zu geniessen, mit all seinen unterschiedlichen Landschaften, Begegnungen
und Herausforderungen. Dabei ist mir allerdings auch aufgefallen, dass ich in
den vergangenen Jahren bei aller Selbstreflexion, bei all den Gedankenloopings,
und der Verhaltensanalyse nicht ganz in meine Lebensspur gefunden habe
und ich glaube, dass auch das wichtig war um genau jetzt eine Ahnung davon
zu bekommen, wo ich eigentlich hingehöre. Welches Tempo das Richtige für mich
ist und mich von den Kamikazefahrten in den vorgegebenen Spuren zu verabschieden.
Meine Spur ist irgendwo dazwischen und mein eigenes Tempo, passt nicht mehr so richtig
auf die Autobahn, aber auch nicht in die 30er Zone.
In Zukunft fahre ich wohl Landstraße auf meinem Weg zum mehr,
lasse mich ganz gelassen von den Supereiligen überholen und von den Schleichern
nicht aufhalten. Ein ungewöhnliches, weil für mich recht neues Lebensgefühl
und für einen strukturierten Menschen wie mich nicht immer so ganz leicht umsetzbar,
wie es sich hier vielleicht liest. Aber ich habe gemerkt ein bisschen Chaos,
bereichert mein Leben ungemein, auch oder vielleicht gerade weil es mich
immer wieder herausfordert Ordnung zu schaffen, weiterzugehen und
dem Chaos wieder Raum zu geben. Manchmal ist es die Begegnung mit einem einzigen
Menschen, der ganz anders tickt als wir selbst und damit etwas in unser Leben bringt,
das uns zu entdecken alleine nicht gelungen ist.
Dankbar für die vielen lebendigen Augenblicke der letzten Monate
und Eure kontinuierlichen Besuche des Wellentanz - Blogs obwohl es mal
keine neuen Inhalte gab, wünsche ich Euch ein herrliches Wochenende,
bestenfalls in Eurer eigenen Spur, die manchmal weit neben der, der Anderen
liegen kann. ;-)


Alles Liebe ~ Daniela